Überraschungsfeier: Schüler der Trierer Egbert-Grundschule verabschieden ihre Schulleiterin Hanne Keller
Trier/Ehrang · Nach 14 Jahren an der Spitze der Egbert-Grundschule geht Schulleiterin Hanne Keller in den Ruhestand. Bei einer - ohne Kellers Wissen organisierten - Feier haben Schüler, Lehrer und Eltern einen Rückblick auf das Wirken der Schulleiterin gegeben.
Die Überraschung ist offensichtlich gelungen: Kinder, Eltern und Kollegium der Egbert-Grundschule Trier haben sich von ihrer Schulleiterin Hanne Keller verabschiedet. Eine Überraschung, weil die Rektorin, die sich zum 31. Januar in den Ruhestand verabschiedet, nichts von Ausmaß und Zeitpunkt der Feier geahnt hat.
"Ich wusste, dass gefeiert wird, aber nicht wann und wo", sagt Keller. Gerechnet hat sie mit einer kleinen Feier, nicht mit einer solch großen Veranstaltung: Etwa 80 der 90 Schüler der Egbert-Grundschule waren in die Bürgerhalle nach Ehrang gekommen. Dort geht Keller mittwochs ihrem Hobby nach, dem Square Dance bei den Mosel-Valley-Dancers.
Diese haben ihre Übungsstunden für die Abschiedsfeier zur Verfügung gestellt. Erschienen sind das gesamte Lehrerkollegium sowie zahlreiche Eltern und Familienangehörige.
Mit einem freudigen Lächeln verfolgt Keller direkt vor der Bühne von einem mit einer weißen Husse dekorierten Stuhl die Darbietungen der Schüler und des Lehrerkollegiums. Das Egbert-Lied, die Ode an die Freude, Anekdoten aus ihrer 14-jährigen Tätigkeit als Schulleiterin. Zum Beispiel die Modenschau im Lehrerzimmer nach einer Einkaufstour, als zwischen dem Anprobieren zweier Kleider auf einmal der Hausmeister in der Tür steht. Die taffe Schulleiterin nimmt die Geschichten mit Stolz und Lachen zur Kenntnis. Doch als Karla aus dem vierten Schuljahr solo "Sei behütet auf deinen Wegen" singt, ist die 62-Jährige gerührt. "Das war ergreifend", sagt sie.
Was hat Keller als Schulleiterin und Lehrerin ausgezeichnet? "Frau Keller ist immer sehr lustig", sagt die zehn Jahre alte Schülerin Amelie. Die "guten Witze" bestätigt der neunjährige Mio. Außerdem könne Keller gut Geometrie erklären. "Sie ist immer sehr freundlich und hilfsbereit", sagt er. Die neunjährige Rebecca findet es schade, dass die Schulleiterin die Schule verlässt. "Wir haben bei ihr immer viel Spaß im Unterricht", sagt sie. Keller sei immer zugänglich gewesen für alle angesprochenen Themen, sagt Michael Düro vom Schulelternbeirat. Zudem habe sich die Schulleiterin sehr für den Erhalt des Schulstandortes eingesetzt.
Die Lehrer loben Kellers Organisationstalent und ihre originellen Ideen. So habe die Schulleiterin nach der Landesgartenschau gesehen, wie die Landschaftsgärtner die Blumenwiebeln wieder ausgegraben hätten. Was denn mit den Zwiebeln passiere, habe sie gefragt - um dann mit einem Sack voller Blumenzwiebeln das Gartenschaugelände zu verlassen. "Seitdem verschönern die Blumen der Landesgartenschau das Egbert-Gelände", sagt Sabine Rummel vom Lehrerkollegium.Nachfolge steht noch nicht fest
"Ihr macht ihr den Abschied ganz schön schwer", richtet sich Julia Koch von der ADD an die Anwesenden. Die Schulrätin hat Keller offiziell verabschiedet und einen Rückblick auf ihren beruflichen Werdegang gegeben. Während ihrer Zeit als Schulleiterin habe Keller die Leseförderung etabliert und mit der Einrichtung des Klassenrats Demokratie an der Schule gefördert. "Vierzehn Jahre lang haben Sie bestimmt, wo es lang geht, und übergeben jetzt eine lebendige, gut aufgestellte Schule", sagt Koch. Für die Nachfolge Kellers lägen einige Bewerbungen vor.
