Ukrainer und Deutsche demonstrieren vor der Porta für Menschenrechte

Trier · Rund 60 Demonstranten haben am Sonntag vor der Porta Nigra für die Einhaltung der Menschenrechte in der Ukraine demonstriert. Neben Ukrainern waren auch Deutsche zu der Demo gekommen, unter ihnen Katrin Werner, Bundestagsabgeordnete der Linken.

 Setzen sich mit den Farben ihrer Heimat für die Einhaltung der Menschenrechte ein: Studenten aus der Ukraine vor der Porta Nigra.

Setzen sich mit den Farben ihrer Heimat für die Einhaltung der Menschenrechte ein: Studenten aus der Ukraine vor der Porta Nigra.

Foto: Rolf Lorig
 Vor der Demo malt Alyona Pavlenko malt Danylo Bilyk die Landesfarben ins Gesicht.

Vor der Demo malt Alyona Pavlenko malt Danylo Bilyk die Landesfarben ins Gesicht.

Foto: Rolf Lorig

Bevor die Veranstaltung beginnt, malen die Ukrainer ihre Landesfarben auf ihre Gesichter. "Das bekommen wir Deutsche nur beim Fußball hin", sinniert Katrin Werner. Als sie die Einladung zu der Demo erhielt, sei sie erst nachdenklich gewesen: "In Kiew gibt es starke rechtsradikale Gruppen", weiß die Abgeordnete.

Doch Organisator Danylo Bilyk weiß um diese Bedenken. Schon im Aufruf zu dieser Demonstration hat er klar gemacht, dass Rechtsradikale hier unerwünscht sind. "Die haben andere Ziele als die Demonstranten überall auf der Welt", weiß er. Mit ihrer Demonstration möchten die Protestler, die von Jusos, Studenten und Menschenrechtlern unterstützt werden, die deutsche Politik und Öffentlichkeit auf die Menschenrechtsverletzungen in der Ukraine aufmerksam machen, Gewalteinsätze gegen friedliche Demonstranten verurteilen und den ukrainischen Staat zum Verzicht auf jegliche Gewalt gegenüber seinen Bürgerinnen und Bürgern aufrufen.

"Wir treten für eine Demokratisierung der ukrainischen Gesellschaft ein und zeigen uns solidarisch mit den Menschen, die überall in der Welt gegen den Einsatz von Gewalt seitens des Staates in der Ukraine demonstrieren." Danylo Bilyk äußert harsche Kritik an den Zuständen in seiner Heimat. Für den Studenten ist die Demokratie in der Ukraine nicht mehr als eine Erklärung auf dem Papier. Auch heute noch würden Menschen, die sich für Demokratie einsetzen, in der Ukraine verfolgt und grundlos in Gefängnisse geworfen.

ie Vorwürfe, die die Demonstranten vor der Porta Nigra erheben, haben es in sich: "Wer in der Ukraine Demonstranten auf irgendeine Weise unterstützt, dem wird mit Konsequenzen gedroht. Wer bei einer staatlichen Einrichtung angestellt ist und sich für die Demokratie engagiert, wird für sein Tun gekündigt." Journalisten und politische Gegner der Regierung würden von staatlichen Sicherheitsstrukturen permanent beobachtet, grundlos verhört und in der Ausübung ihres Grundrechts auf Meinungs-, Presse- und Versammlungsfreiheit gehindert.

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