"Und dann ging es ab"

TRIER. (sme) Auf einem Busparkplatz der LGS ist am Donnerstag ein Reisebus eingesackt. Bis in die späten Abendstunden waren Kranarbeiter mit der Bergung beschäftigt.

Der Fahrer hatte den Bus auf dem ausgewiesenen Seitenstreifen geparkt und wollte gerade seine Fahrgäste abholen. "Ich mach' den Motor an, schlag' die Lenkung ein und dann ging es nur noch ab", beschreibt er den Unfall. Die komplette rechte Seite hing im Straßengraben, der 17-Tonner neigte sich gefährlich nach rechts. Ein ungewöhnliches Bild, auch für die Beamten der Polizeiinspektion Trier, die die LGS informierten. Gute Miene zum bösen Spiel machte Busfahrer Oliver Knieper. Er versorgte Polizei und Bergungsmannschaft mit Apfelschorle und Wasser. Auch wies er jede Schuld für den Unfall von sich. Er hofft, dass die Reifenspuren auf dem Seitenstreifen seine Aussagen untermauern und will nun wissen, ob der Seitenstreifen, auf dem er parkte, wirklich für 17 Tonnen zugelassen ist. Er vermutet, dass der Untergrund nach dem Regen zu feucht gewesen ist. Eric Wolff vom LGS-Team erklärte, dass die Straßenverkehrsbehörde und das Tiefbauamt das alles abgenommen hätten: "Sonst könnten wir ja die Schilder nicht aufstellen." Allerdings fügte er an, dass die Busse sonst weiter oben parken würden. Speziell an dieser Stelle hätten bisher eher selten Busse gestanden. Als öffentliche Fläche sei nach seinem Kenntnisstand nur die große Zugangsstraße zur LGS von der Stadt übernommen, relativierte jedoch Jürgen Metzen vom Tiefbauamt auf Anfrage. Der Busparkplatz auf der ehemaligen Übungsfahrbahn der Franzosen sei privat, bestätigte auch Iris Wiemann-Enkler vom Baudezernat. Aber sie kann sich nicht vorstellen, dass es dort bauliche Mängel gibt: "Da sind früher Panzer drüber gefahren, die Übungsfahrbahn ist als Busparkplatz geeignet." So muss wohl ein Gutachten klären, wer die Schuld an dem Unfall trägt: LGS oder Busfahrer. Die LGS sah gestern jedenfalls keinen Anlass, den Busparkplatz sicherheitshalber zu schließen: "Klar, der bleibt offen", meinte LGS-Pressesprecher Wolfgang Rommel.

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