"Ungerechte Sportförderung, zu wenig Transparenz"

In einem ersten kommunalpolitischen Workshop befasste sich der FDP-Kreisverband der Stadt Trier am Samstag im Hotel Deutscher Hof mit den derzeit viel diskutierten Themen "Jugend, Sport, Schule". Davor standen Wahlen an.

 Mit einem Blick in die Satzung will der FDP-Kreisvorsitzende Thomas Egger (stehend, links) klären, wie das korrekte Wahlprozedere aussieht. TV-Foto: Gabriela Böhm

Mit einem Blick in die Satzung will der FDP-Kreisvorsitzende Thomas Egger (stehend, links) klären, wie das korrekte Wahlprozedere aussieht. TV-Foto: Gabriela Böhm

Trier. Am Samstag waren die Parteimitglieder vom Kreisvorsitzenden Thomas Egger zu einem Workshop eingeladen worden, der sich den Themen "Jugend, Sport, Schule" widmete. Ziel der Veranstaltung sei es, eine Diskussion in Gang zu setzen, Anregungen zu sammeln und sie in einem Programm des Kreisverbands zu bündeln, so Egger in seiner Begrüßung. Weitere Workshops sollen über das Jahr verteilt folgen. Von rund 100 Parteimitgliedern waren 17 Freidemokraten gekommen, die im Rahmen des außerordentlichen Kreisparteitags zunächst Wahlen durchführten (Ergebnisse siehe Extra). Thomas Egger ging auf die Themenschwerpunkte ein. An dem Schulentwicklungskonzept habe die FDP inhaltliche Kritikpunkte anzusetzen. "Wir sind nicht grundsätzlich gegen Schulschließungen", meinte Egger. Sie dürften kein Tabu sein, allerdings müsse jede einzelne diskutiert und bedacht werden. Das betreffe auch das Jugendhilfekonzept.Der jahrelange kommunalpolitische hohe Anspruch in der Kitabetreuung beschere der Stadt jährlich 150 000 Euro zusätzliche Ausgaben. Hier gelte es, beispielsweise nach leistungsfähigeren Trägern zu schauen und die Konzepte von Grundschulen und Kitas stärker abzustimmen. Auch eine Zusammenlegung von Verwaltungsstrukturen könne sinnvoll sein. "Zwischen den Dezernaten ist nicht genügend abgestimmt", kritisierte Egger in Richtung Kultur- und Sozialdezernat. In Hinblick auf die maroden Sportstätten Moselstadion, Waldstadion, Eislaufhalle und Südbad fordere die FDP eine schnellere Sanierung. Kritik sei hier eher an das Land gerichtet, dessen "Gängelband" sehr erdrückend sei. Dennoch wünschte Egger sich "mehr Transparenz der Stadt, was die Förderung angeht. Es muss eine klare Prioritätensetzung erfolgen." Nicht jeder Stadtteil benötige einen Kunstrasenplatz. Apropos Thema Fußball: Felix Brand informierte, dass in der Stadt Trier 144 Sportvereine, darunter 43 Fußballvereine existierten. Die Stadt und das Land förderten besonders den Fußballsport. "Das ist ein gewisser Fußball-Lobbyismus", kritisierten Egger und Brand, weil andere Sportarten wie Eislaufen, Rudern oder die auf höherem Niveau spielenden Miezen erheblich geringer gefördert würden als Fußball. Helge Schoenewolf regte an, entsprechend einem Programm in Stralsund Mitternachtsfußball in Trier als Mittel der Gewalt- und Kriminalitätsprävention anzubieten. Außerdem käme die Förderung von Selbstverteidigungsangeboten für Frauen in Frage. Extra Wahlergebnisse: Als Vertreter zur Bundesvertreterversammlung für die Europawahl wurde mit den meisten Stimmen Thomas Egger gewählt, danach Silke Reinert, Felix Brand und Dr. Paul Becker (Dr. Stephanie Lejeune, in Abwesenheit aufgestellt, erhielt nicht genügend Stimmen). Ihre Stellvertreter sind Tobias Schneider, Christoph Pitsch, Dr. Manfred Gehring und Oliver Müller-Hammerschmitt. Die Vertreter für die Landesvertreterversammlung zur Aufstellung der Landeslisten zur Bundestagswahl sind Dr. Paul Becker (mit den meisten Stimmen), danach Thomas Egger, Felix Brand und Silke Reinert. Ihre Stellvertreter sind Christoph Pitsch, Dr. Manfred Gehring, Tobias Schneider und Klaus Wirtz. (gsb)

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