"Unser Ziel: unter die Top 20"

Das Projekt "ProTRon" vom Eco-Team der Trierer Fachhochschule wird in wenigen Tagen am Shell-Eco-Marathon in Südfrankreich teilnehmen. 15 Studenten und sechs Professoren fiebern dem entgegen.

 Feinschliff an der Zigarre: Das Trierer FH-Team mit Manuel Sureck, Paul Spitz, Daniel Ruppert, Jakob Scholz, Bastian Morbach und Erik Wilhelmi (von links) geht optimistisch in die letzte Vorbereitungsphase. TV-Foto: Jürgen C. Braun

Feinschliff an der Zigarre: Das Trierer FH-Team mit Manuel Sureck, Paul Spitz, Daniel Ruppert, Jakob Scholz, Bastian Morbach und Erik Wilhelmi (von links) geht optimistisch in die letzte Vorbereitungsphase. TV-Foto: Jürgen C. Braun

Trier. "Wochenende? Was ist das?" Leicht sarkastisch reagiert Erik Wilhelmi auf die Frage nach kreativer Freizeitgestaltung. "Wochenende ist gestrichen. Zurzeit jedenfalls." Ungefähr 60 Stunden pro Woche arbeitet der 26-jährige Student der Fahrzeugtechnik im achten Semester an der Trierer FH mit seinem Team an der Fertigstellung des Fahrzeugs, mit dem die Trierer Anfang Mai in Nogaro/Südfrankreich an dem vom Mineralöl-Konzern Shell ausgelobten "Eco-Marathon" teilnehmen werden. (Der TV berichtete). Mit einem 45 Kilogramm leichten, von einer Brennstoffzelle angetriebenen Zigarren-ähnlichen Gefährt möchten die Trierer in der Nähe von Bordeaux gegen internationale Konkurrenz von 260 Gegnern bestehen. Ein Dummy des Energiespar-Fahrzeugs wurde bereits auf der Hannover-Messe ausgestellt und erntete dort viel Aufmerksamkeit. Etwa 100 000 Euro beträgt der Gesamt-Etat des Projektes, einen großen Teil davon hat die Trierer FH-Gruppe mit der Hilfe von Sponsoren abgedeckt, darunter auch die Nikolaus-Koch-Stiftung.In Sachen Gewichts-Minimierung wurde nichts dem Zufall überlassen.Studentinnen hinterm Steuer

Gefahren wird das stromlinienförmige Protron-Auto von Barbara Sicken und Meike Linn, Studentinnen der FH Trier. "Wir haben eigens ein Casting dafür veranstaltet. Barbara und Meike waren mit knapp 50 Kilo die Leichtesten und auch die Kleinsten aller Probandinnen", erklärt Wilhelmi. Als ehemaliger Kartfahrer mit hohen sportlichen Meriten war es für Wilhelmi, den Protron-Projektleiter, dann ein Leichtes, die Pilotinnen in dem Auto mit der sehr direkten Lenkung auf ihre Aufgabe vorzubereiten.Gegenüber der ersten Ausschreibung wurde das Regelwerk mittlerweile etwas modifiziert, "dadurch sind die Voraussetzungen für Fahrzeuge, die von einer Brennstoffzelle angetrieben werden, nicht gerade günstiger geworden". "Einen Platz unter den Top 20" strebt das Trierer Team in dem 260 Teilnehmer starken Feld an. Im nächsten Jahr wollen sie dann nach einer weiteren Vervollkommnung ihres Projektes den derzeit bestehenden Rekord angehen. Die Bestmarke liegt bis jetzt bei 3836 Kilometer mit einem Liter Super-Kraftstoff. Verbrauch pro 100 Kilometer: 0,026 Liter.In der kommenden Woche soll das erste "Rollout" des Originals stattfinden. "Wir müssen dann noch die ein oder andere Abstimmung des Fahrwerks vornehmen und letzte Details optimieren", so Wilhelmi vor dem Testversuch, bevor die "Zigarre" auf die Reise geschickt wird. Für diesen Zweck hat die Gruppe eigens einen Transportkäfig gebaut, damit dem edlen Teil auf der Reise auch nichts passiert. Zwei Tage sind für die Anreise geplant, zwei weitere stehen vor Ort für Testfahrten zur Verfügung, bevor dann an drei weiteren Tagen die eigentlichen Wertungsläufe über die Bühne gehen. Eine ganze Woche werden die Initiatoren mit dem futuristisch anmutenden Auto unterwegs sein.Der Tag hat leider nur 24 Stunden

"Relativ optimistisch" seien alle, ihr Vorhaben in die Tat umzusetzen. Es wäre ein gemeinsamer Erfolg von Studentinnen und Studenten der Fachrichtungen Maschinenbau, Fahrzeugtechnik, Elektrotechnik, Umwelttechnik und Kommunikationsdesign. Für andere Studien bleibt keine Zeit. ProTron erfordert ihre ganze Aufmerksamkeit, denn, so Wilhelmi: "Der Tag hat nun mal nur 24 Stunden. Leider."

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