Unsinnige Verkehrsführung

Nun ist die übermäßig hohe Feinstaubbelastung in Trier endlich auch amtlich dokumentiert. Experten sprechen von 15 000 Toten und zahlreichen Erkrankten jährlich in Deutschland. Verursacher Nummer 1 ist bekanntlich der Straßenverkehr.

Das wissen auch die meisten Bürger. Aber in Trier wird immer noch kontraproduktiv geplant und gebaut, ofenbar nach dem Motto "Wie erziele ich viel Verkehr mit wenigen Autos". Zwei Beispiele: Wer vom Bahnhof Richtung Stadtmitte oder nach links Richtung Ostallee fahren will, muss seit 2005 die Schleife nach rechts über die Kürenzer- bzw. Bismarckstraße und dann über die stark frequentierte Roonstraße nehmen. Die Folgen sind bekannt. Auch wurden zahlreiche Bushaltestellen mutwillig in Engstellen oder direkt vor Kreuzungen gelegt, so dass der komplette nachfolgende Verkehr die Standzeit des Busses abwarten und in dieser Zeit die Abgase unnötig in die Luft blasen muss. Dabei wird vom Gesetzgeber unnötiges Laufenlassen der Motoren unter Strafe gestellt, oder gilt das für Trier nicht?. Beschwerden von Betroffenen hatten bisher keinen Erfolg, da unsere "Interessenpolitik" bekanntlich bis in die unteren Behörden reicht. Bleibt also nur zu hoffen, dass die gesundheitlich Betroffenen reagieren und Regressansprüche stellen, und dass neue vernünftige Vorschriften heranreifen, damit endlich ein Rückbau dieser unsinnigen Verkehrsführungen erfolgt. Was natürlich wieder zu Lasten der Steuerzahler geht. Dafür wird dann andererseits für die dringend benötigten neuen Straßenbeläge wieder mal kein Geld da sein. Wilfried Heck, Trier

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