Unterricht im Grenzraum

ZEWEN. Das Angebot an Schulen ist in Trier gut. Auch im Stadtteil Zewen befindet sich eine organisatorisch verbundene Grund- und Hauptschule. Doch inzwischen gibt es Vorstellungen, dort ein bisher für Trier einmaliges Modell zu schaffen.

"Unsere Hauptschule ist die einzige weiterführende Trierer Schule im Grenzraum Luxemburg", so Rektor Günter Hagelauer zur Bedeutung des Bildungsstandortes Zewen. Die Hälfte der Schüler kommt aus der Verbandsgemeinde Trier-Land. Außerdem haben sich die Schülerzahlen in den vergangenen fünf Jahren stetig gesteigert. Heute besuchen 220 Kinder die Hauptschule in Zewen. Das sind Zahlen, die für ein gutes Angebot der Einrichtung und für das Engagement der Lehrer sprechen. Und sie sind Anlass, um über Zukunftsperspektiven nachzudenken. Sehr ländliches Einzugsgebiet

Als bisher einziges Bundesland hatte Rheinland-Pfalz vor elf Jahren das Konzept der Regionalschule entwickelt. Diese Schulform ist besonders für ländliche Regionen von Vorteil, da sie zwei verschiedene Bildungsgänge unter einem Dach vereinigt. Und weil sich das Einzugsgebiet der Hauptschule Zewen weit über die Stadtgrenzen hinaus erstreckt, erscheint ihr Standort für die Einrichtung einer solchen Regionalen Schule geradezu ideal. Zwar bietet die Schule in Zewen heute schon ein zehntes Schuljahr mit dem qualifizierten Sekundarstufe-I-Abschluss an. Doch erst in Klasse 9 entscheidet sich, wer die Versetzung schafft. "Als Regionalschule könnte bei uns viel leistungsorientierter gearbeitet werden", erklärt Hagelauer. Schon ab der 7. Klasse würden dann die Schüler in zwei Bildungszüge aufgeteilt. Ein späteres Wechseln der Schulform bei entsprechenden Leistungen könnte unproblematischer verlaufen, da sich der Schüler mit einem Schulartwechsel nicht noch zusätzlich in ein neues soziales Umfeld integrieren müsste. Der Ortsbeirat Zewen unterstützt diese Vorstellungen. Ende 2000 gab es einen Beschluss zur Einrichtung einer Regionalschule. Ortsvorsteher Hermann Fries: "Wir werden das uns Mögliche tun und für die Sache in einer Front stehen." Bei den nötigen räumlichen Erweiterungen haben die Politiker bereits gemeinsam mit der Stadt eine kleine Verbesserung erreicht. Ein neuer Pavillon bietet nun zusätzlichen Platz für den Unterricht, dennoch fehlt es der Schule an weiteren Kursräumen sowie an einem Besprechungs- und Arztzimmer. Käme die Regionalschule, wären auch bauliche Maßnahmen erforderlich. Dazu Edgar Möller, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins: "So könnte man zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen." In der nächsten Sitzung des Ortsbeirates kommt das Thema Regionalschule erneut auf die Tagesordnung. Auch sollen Eltern und betreffende Gemeinden in die Überlegungen eingebunden werden. Triers Schuldezernent Ulrich Holkenbrink lobt das Engagement von Schulleitung und Ortsbeirat. Das Problem sei jedoch die Finanzierung einer Regionalen Schule. Insgesamt müssten dafür neben Mitteln aus dem Sanierungsbedarfs-Programm für Schulen zusätzlich 1,2 Millionen Euro aufgebracht werden. "Doch zurzeit steht mir das dafür erforderliche Geld nicht zur Verfügung", so Holkenbrink.

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