Unterricht in "Gemischten Klassen"

TRIER. (kgs) Im Trierer Hindenburg-Gymnasium (HGT) wurde nun das Pilotprojekt "Gemischte Klassen" abgeschlossen. Es handelte sich um ein gemeinsames Projekt des Landes Rheinland-Pfalz und Lothringens im Rahmen eines zweisprachigen Mathematikunterrichts.

Es solle ein neuer Weg gegangen werden, um die "Sprach- und Kulturkompetenz der Schülerinnen und Schüler zu heben", begründete Joachim Schütze von der Schulaufsicht Gymnasien der ADD das Pilotprojekt. In Trier probierten gut vierzehn Tage lang das HGT und das "Collège Robert Schumann" aus Metz das Projekt "Gemischte Klassen". Schulleiter Bernhard Bremm erklärte den Ablauf: "Vereinbart war, diesen speziellen Schüleraustausch mit den 9. Klassen zu beginnen. Die Klassen wurden halbiert und die Hälften jeweils der Gastschule zugeordnet. Somit entstanden im Prinzip zwei neue Klassen in Metz und in Trier." Der Fachunterricht habe dann gemischt und zeitgleich stattgefunden. Am Abschlusstag demonstrierte die Klassenlehrerin Martina Sehl einen gemischtsprachigen Mathematikunterricht. Kommuniziert und diskutiert wurde auf Deutsch und Französisch. Anwesend war Clemens Nagel, Beauftragter des Ministerpräsidenten für grenzüberschreitende Zusammenarbeit.Eintauchen in die jeweilige Schulkultur

Joachim Schütze hatte das Pilotprojekt "Gemischte Klassen" initiiert. Der Unterschied zum üblichen Austausch bestehe darin, so Schütze, dass die Schüler "in die jeweilige Schulkultur des Partnerlandes eintauchen können." Der Abschlusstag in Trier sei geprägt gewesen vom Erfahrungsaustausch der Projektpartner resümierte Landesbeauftragter Nagel. Er betonte die gute Zusammenarbeit der Schulbehörden beiderseits der Grenzen. Nagel interessierte sich aber auch für die Meinung der Schüler. "Wie hat es mit der Sprache geklappt, wie kam man menschlich zurecht", so seine Fragen. Die Auskunft der Schüler fiel ein wenig nüchterner aus, als die Projektpartner es sahen. Zwar fanden die Schüler es gut, "Leute kennen gelernt zu haben", aber sprachlich hätte man doch nicht so stark profitiert, weil die beteiligten Schüler sich hauptsächlich in ihren eigenen sprachlichen Gruppen aufgehalten hätten. Zur Verbesserung dieser Situation schlug ein Schüler vor, vor allem außerhalb der Schulzeit mehr gemeinsame kulturelle Events anzubieten. Clemens Nagel will diesen Vorschlag aufgreifen. Eine Ausweitung des Begegnungszeitraums auf vier Wochen, der verstärkt dem Spracherwerb helfen würde, ist allerdings nicht möglich. Joachim Schütze: "Nicht das wir das nicht wollten. Aber leider steht das französische Schulreglement dem entgegen."

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