Unverständlicher Zeitverlust

Zum Bericht über die neue Notfallstation des Brüderkrankenhauses (TV vom 7. März):

Es ist ja wunderbar, dass wir demnächst eine solche Station in Trier haben werden. Dann muss aber in diesem Zusammenhang auch die komplette Erstversorgung lückenlos ablaufen. Ich hatte am 22. Februar frühmorgens einen kardio-embolischen Hirninfarkt. Nachdem ich über die Telefonnummer 112 Hilfe angefordert hatte, dauerte es über 30 Minuten, ehe ein Wagen des DRK-Ehrang bei mir war, ohne dass ein Notarzt dabei gewesen wäre. Da ich in unmittelbarer Nähe des Ehranger Krankenhauses wohne, ist eine solche Zeitspanne für mich völlig unverständlich. Zumal ich als ehemaliger Krankenpfleger genauestens die Symptomatik des Hirninfarktes am Telefon geschildert habe, soweit dies auf Grund meiner akuten Sprachstörung möglich war. Als wenn dies alles noch nicht genug wäre, habe ich in der Notaufnahme des Brüderkrankenhauses noch einmal etwa 30 Minunten auf eine Krankenschwester warten müssen, was auch die beiden Herren vom DRK mehrmals monierten und ihr Unverständnis ausdrückten. Die Krankenschwester musste sich zunächst einmal mit Formularen beschäftigen, ehe nach weiterer, relativ langer Zeit ein Arzt kam, der mich dann zu einer Computertomographie im Haus "weitergeleitet" hat. Erst von da an begann die eigentliche medizinische Erstversorgung mit der Gabe von Heparin und den entsprechenden weiteren Medikamenten. Hier ist also weit über eine Stunde nach meinem Notruf mit meiner Versorgung begonnen worden. Dies ist für mich umso unverständlicher, als es heißt, die ersten Minuten nach einem Schlaganfall sind die entscheidenden, um eine weitere Schädigung des Gehirns zu verhindern. Karl-Heinz Hilsemer, Trier

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