Übergreifender Gedanke der Technik

TRIER. (cw) Eine Alternative zur "normalen" Oberstufe bietet das Balthasar-Neumann-Technikum: Hier wird das Erreichen des Abiturs mit einem besonderen praxisnahen Leistungsangebot im Technischen Bereich verbunden. Lesen Sie dazu Teil fünf der TV -Serie "Trierer Gymnasien".

 Vanessa Kreutzer und Sascha Follmann arbeiten im Fachraum für Elektrotechnik des Balthasar-Neumann-Technikums.Foto: Christine Wetzel

Vanessa Kreutzer und Sascha Follmann arbeiten im Fachraum für Elektrotechnik des Balthasar-Neumann-Technikums.Foto: Christine Wetzel

"Wer hier ein guter Schüler war, kann sein Haus praktisch allein planen", fasst Hans Zilligen schmunzelnd das besondere Fachangebot des Balthasar-Neumann-Technikums zusammen. Denn neben der normalen Fächerpalette aus Sprachen, Gemeinschaftskunde, Geschichte, Religion, Mathe, Sport und Informationsverarbeitung werden hier speziell auch Elektro-, Bau und Metalltechnik unterrichtet. Große Beachtung erfahren darüber hinaus Chemie und Physik.Das berufsbildende Gymnasium setzt erst in der elften Klasse ein und nimmt Schüler auf, die den qualifizierten Sekundarabschluss I besitzen, das heißt zum Beispiel die Realschule, das zehnte Schuljahr der Hauptschule, die Berufsfachschule oder gleichwertiges absolviert haben. Einige Schüler wechseln auch von anderen Gymnasien oder haben eine abgeschlossene Berufsausbildung. Das Hauptkriterium im Auswahlverfahren, bei dem nur stets 80 der erfahrungsgemäß rund 160 Bewerber genommen werden können, ist der Notendurchschnitt. Schlechter als 3,0 darf er nicht sein, zudem muss hinter Deutsch, Mathe und Englisch mindestens ein "Ausreichend" stehen.Bedingt durch die Vielfalt der bisherigen Bildungswege dient die elfte Klasse zunächst erst einmal dazu, "alle Schüler auf den gleichen Lernstand zu bringen und Arbeitstechniken zu vermitteln", sagt Schulleiter Franz Egner.In Klasse Zwölf wird dann eines der technischen Fächer als erster, Mathe oder eine Naturwissenschaft als zweiter und Deutsch, Englisch oder Gemeinschaftskunde als dritter Leistungskurs gewählt. Als zweite Fremdsprache muss in allen drei Jahren Französisch belegt werden. "Der übergreifende Gedanke der Technik zieht sich auch durch die anderen Fächer", erklärt Hans Zilligen. So wird beispielsweise in den Fremdsprachen der spezielle technische Wortschatz gelehrt. "Der Unterricht ist sehr fachbezogen", erläutert Franz Egner, "denn die Lehrer kommen aus der Praxis und bilden gleichzeitig an der (angegliederten) Fachschule Techniker aus".Es bestehe ein ständiger Transfer aktuellen Wissens. Lerninhalte der drei technischen Fächer sind beispielsweise Werkstofftechnologie, Maschinenelemente, Konstruktions- und Festigkeitslehre, Statik, Bautechnisches Zeichnen, Bauelemente der Elektronik, Digital- und Regelungstechnik, Holz-, Stahl-, und Stahlbetonbau. Ergänzt wird die Ausbildung durch Projekttage in den Leistungsfächern, ein experimentelles Praktikum im Forschungszentrum Karlsruhe und ein abschließendes sechswöchiges Projekt. Bei 35 bis 36 Wochenstunden Pflichtunterricht und einem hohen Fahrtzeitenanteil vieler Schüler ­ einige pendeln täglich 60 Kilometer zur Schule ­ bleibt nicht mehr viel Zeit für außerunterrichtliche Arbeit. Dennoch bestehen zumindest noch zwei Chemiearbeitsgemeinschaften sowie eine Schulband.Das Feedback, welches das Gymnasium erhält, sei sehr positiv, berichtet der Schulleiter. "Die Absolventen zeichnet der starke Bezug zur Praxis aus. Bei Praktika sind Betriebe oft sehr überrascht, was sie schon leisten können." Trotz der spezifischen Vorbereitung ergreifen die Schüler jedoch "das ganze Spektrum" der Studiengänge und Berufe ­ mit einem Schwerpunkt auf Technik. "Denn hier sind sie den normalen Abiturienten weit überlegen."Für Interessierte bietet das Balthasar-Neumann-Technikum am Mittwoch, 5. Februar, eine Informationsveranstaltung um 18 Uhr in der Eingangshalle der Schule in der Paulinstraße 105 an.Weitere Informationen unter Telefon 0651/918 000 oder www.bnt-trier.de

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