Verhandeln statt behandeln

Das fünfte Regionaltreffen des 1995 gegründeten Vereins zur Unterstützung gemeindenaher Psychiatrie fand nun in Trier statt. Das Motto der Veranstaltung in der Abteilung für Psychiatrie am Klinikum Mutterhaus lautete: "Aufbruch vor Ort". Eine Devise, der sich der Verein verpflichtet fühlt.

 Setzt sich für die gemeindenahe Psychiatrie ein: Roswitha Beck bei ihrer Ansprache. TV-Foto: Cordula Fischer

Setzt sich für die gemeindenahe Psychiatrie ein: Roswitha Beck bei ihrer Ansprache. TV-Foto: Cordula Fischer

Trier. (cofi)Seit Oktober 2006 befindet sich die Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie des Mutterhauses im roten Neubau neben dem Klinikum. Darin sind die Tagesklinik, Untersuchungs- und Therapieräume und 80 Betten für Patienten, die stationär aufgenommen werden, untergebracht. Trier sei bei der stationären und ambulanten Versorgung gut aufgestellt, sagte Roswitha Beck, Gattin des Rheinland-Pfälzischen Ministerpräsidenten und Kuratoriumsvorsitzende des Vereins zur Unterstützung gemeindenaher Psychiatrie. Allerdings wolle sich der Verein in Zukunft verstärkt dafür einsetzen, die Einbindung von Betroffenen, Eltern und Angehörigen in eine humane Behandlung und den Trialog zwischen Behandelnden, Patienten und deren Familien zu intensivieren, um die Integration psychisch kranker Menschen zu erreichen.Den Erkrankten als soziale Sicherung die notwendige Unterstützung gemeinde- und wohnortnah anzubieten und Ansprechpartner möglichst vor Ort zu vermitteln sowie die stärkere Vernetzung von Leistungsanbietern und Kostenträgern sei erforderlich, um einen Heimaufenthalt zu vermeiden."Verhandeln statt behandeln" sei das Schlagwort für eine demokratische Psychiatrie, erklärte Chefarzt Wilhelm Classen. Der Mediziner rief dazu auf, in die "Versorgungsforschung einzusteigen" und "Behandlungsfelder mit wissenschaftlichen Methoden auf hohem Niveau zu evaluieren".

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