Verkrustete Strukturen aufbrechen

Seit langem fordert vor allem die UBM im Stadtrat eine "Aufgabenkritik" für die Stadtverwaltung. Dahinter verbirgt sich die Absicht, Sparpotenziale auszuschöpfen. Die Verwaltungsspitze hat dieses Ansinnen stets beharrlich ignoriert, obwohl die städtische Finanzmisere immer bedrohlicher geworden ist.

Deshalb erstaunt der Zeitpunkt des Vorstoßes von Oberbürgermeister Helmut Schröer, der einen Weg aufzeigt, wie die Dezernate neu sortiert werden könnten. Immerhin wird bereits im September 2006 Schröers Nachfolger gewählt, der sein "Haus" gewiss selbst "bauen" möchte. Zugute halten muss man jedoch dem OB, die Diskussion endlich angestoßen zu haben. Wer einen Blick auf die verkrusteten Strukturen in der Stadtverwaltung wirft, dem wird unweigerlich der Handlungsbedarf klar. So arbeiten Ämter am gleichen Thema, sind aber verschiedenen Dezernaten zugeordnet. Effizient ist das nicht. Die einfachste Methode bei der Restrukturierung wäre, sich wie gewohnt an Personen zu orientieren, etwa an den Dezernenten, und ihnen Fachämter zuzuteilen. Das wäre aber zu kurz gegriffen. Aufgrund des umfangreichen Stühlerückens in der Chefetage bietet sich die einmalige Chance, das System von Grund auf zu entrümpeln und die Ämter nach Produkten und Dienstleistungen zu ordnen. Dabei würde man feststellen, dass einige Ämter überflüssig sind und sich größtenteils selbst verwalten. Der Effekt wäre mithin viel größer - die zu überwindenden Widerstände allerdings auch. f.giarra@volksfreund.de

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