Vernunft und Zivilcourage gefragt

HEILIGKREUZ. Beim zweiten TV -Ortsgespräch in Heiligkreuz diskutierten rund 40 Leserinnen und Leser mit Ortsvorsteherin Elisabeth Ruschel und Lokalredakteur Roland Morgen über Probleme und Missstände im Stadtteil.

Ein Dorn im Auge der Heiligkreuzer sind Autofahrer, die sich nicht an Tempolimits halten. Vor allem die Seitenwege des Hopfengartens, Bernhard-, Wisport-, Rotbach- und Franz-Buß-Straße dienen tagtäglich als Rennstrecke. Obwohl Verkehrsschilder und Fahrbahnmarkierungen auf Geschwindigkeitsbegrenzungen und Anwohnerzonen hinweisen, hielte sich kaum ein Autofahrer daran. Selbst auf Stichstraßen, die hauptsächlich von Anwohnern befahren werden, werde gerast.Drogerie-Markt: gerne, Bürgerwehr: nein

Besonders Kinder als schwächste Verkehrsteilnehmer werden dadurch gefährdet. Ulrike Konz regte an, auch bei Eltern das Bewusstsein für diese Problematik zu wecken. Ihren Vorschlag, etwa einen Aktionstag an der Grundschule anzubieten, konnte sie direkt an Schulleiter Klaus Dieter Biesdorf richten, der sich interessiert zeigte. Theodor Wolber und Klaus Wagner plädierten dafür, durch versetztes Parken die Situation in den Straßen zu entschärfen und an die Vernunft zu appellieren. Eine weitere Möglichkeit sahen die Diskussionsteilnehmer in baulichen Veränderungen, wie zum Beispiel Fahrbahnverengungen oder das Installieren von Hindernissen. Durch eine etwaige Sperrung des Engpasses zwischen Rotbach- und Heiligkreuzer Straße fürchten die ansässigen Geschäftsinhaber allerdings finanzielle Einbußen, obwohl sich alle einig waren, dass Kunden nicht mit ihrem Auto bis direkt vor die Läden fahren müssten. Ortsvorsteherin Elisabeth Ruschel notierte sich alle Anregungen, um über sie im Ortsbeirat zu diskutieren. Weitere Fragen hatten die Bürger zu den Baumaßnahmen in der Arnulfstraße, die bereits im September 2003 hätten beginnen sollen. Elisabeth Ruschel teilte das Ergebnis eines Gesprächs mit Baudezernent Peter Dietze mit, der als Bau-Startdatum den 10. Mai nannte. Los geht es in Höhe der Einmündung Kiewelsberg. Die Wünsche nach mehr Angeboten für Senioren, nach einem Drogerie-Markt und einer Poststelle im Stadtteil wiederholten sich auch bei diesem zweiten Heiligkreuzer Ortsgespräch. Ebenso diskutierten die Bürger erneut über Möglichkeiten, Angebote für Jugendliche zu schaffen, etwa einen Basketballkorb an einer zentralen, Stelle zu installieren. Klaus Dieter Biesdorf machte darauf aufmerksam, dass es ein Konzept dafür gebe und er als Schulleiter die Bemühungen um die Jugendlichen unterstütze. Ebenfalls angesprochen wurden die Schmierereien, die vor ein paar Wochen innerhalb von 14 Tagen an verschiedenen Standpunkten im Stadtteil Häuser, Wände und Türen verunstalteten. Der Vorschlag, eine Art "Bürgerwehr" nachts auf Streife zu schicken, stieß allerdings auf wenig Unterstützung. Klaus Wagner regte noch einmal an, einen Streetworker auf Dauer einzustellen und nicht, wie zurzeit in Trier praktiziert, mit einem Zeitvertrag zu beschäftigen. Der Streetworker müsse intensiv und mit Perspektive arbeiten, um die Probleme direkt an den Wurzeln anzugehen zu können. Waltraud Jammers betonte ebenfalls, dass vorübergehende Arbeit erfolgversprechender sei.

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