Versöhnung durch Dialog

Ist Frieden zwischen den Religionen möglich, wie kann ein Dialog geführt werden und wie die Versöhnung aussehen? Diese Fragen standen beim dritten von TV-Redakteur Dieter Lintz moderierten Sonntagsgespräch im Trierer Theater auf dem Programm.

 Aktive Zuschauer-Beteiligung beim dritten Trierer Sonntagsgespräch mit TV-Redakteur Dieter Lintz (links) zum Thema „Frieden zwischen den Religionen“. TV-Foto: Cordula Fischer

Aktive Zuschauer-Beteiligung beim dritten Trierer Sonntagsgespräch mit TV-Redakteur Dieter Lintz (links) zum Thema „Frieden zwischen den Religionen“. TV-Foto: Cordula Fischer

Trier. Als Experten nahmen beim dritten Trierer Sonntagsgespräch der Kölner Architekt Paul Böhm und Andreas Mühling, Honorarprofessor für evangelische Kirchengeschichte, zum Thema "Frieden zwischen den Religionen" auf dem Podium Platz. Beide bezogen von unterschiedlichen Ausgangspunkten aus Stellung. Böhm, der als Architekt den Entwurf für eine Kölner Zentralmoschee erstellt hat, setze sich auch als Bürger mit humanistischem Bildungshintergrund "für die Integration von Mitbürgern mit anderem Glauben" als dem christlichen ein. Er erklärte es als einen Akt der Menschenwürde, die über dem Wahrheitsanspruch einer Religion stehe, und als ein Zeichen der Selbstverständlichkeit, dass muslimische neben christlichen Versammlungsstätten existieren.Mühling als Kirchenhistoriker forderte einen Dialog und die Versöhnung auf Grundlage der Irenik, der Friedenslehre, und die Begegnung von Überzeugungen, um einen Konsens zu finden. Die heftige Diskussion, die um den Bau von Moscheen in Deutschland entbrannt ist, folge demnach aus dem Versäumnis, einen interreligiösen Dialog geführt zu haben, sagte Mühling.Die Zuhörer, die mit den Experten diskutierten, äußerten Bedenken, ob es möglich sei, eine Grundlage zur Verständigung zu finden. Die beste Vorgabe für gemeinsame Gespräche sei das Doppelgebot der Liebe, sagte Mühling. Und Böhm erklärte, dass beim baulichen Konzept der Kölner Moschee Transparenz eine große Rolle spiele, um auch eine soziale Öffentlichkeit herzustellen. Eine Kontrolle vor dem Aufbau fundamentalistischer Strömungen, wie vom Publikum nachgefragt, könne es nur durch Kontakt und Information geben.

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