Verstand ausgeblendet

Im Eifer des Gefechtes und geblendet von der Vision, Fußballspiele in einem schönen neuen Stadion zu verfolgen, haben der Stadtvorstand und viele Kommunalpolitiker offenbar ihren Verstand ausgeblendet.

Nicht anders ist es zu erklären, dass Kosten deklariert werden, die offensichtlich schöngerechnet sind. Beispiel 1: Jeder Hausbauer weiß, dass er jährlich Geld für den langfristigen Werterhalt seines Eigenheims beiseite legen muss. Beim Stadion sind gerade einmal 100 000 Euro (jetziger Standort) als Folgekosten kalkuliert, obwohl bei einer Bausumme von geschätzten 15 Millionen Euro allein Rückstellungen für die Bauunterhaltung von rund 250 000 Euro gebildet werden müssten. Bei der Arena Trier wurde dieser Posten berechnet, beim Stadion nicht. Beispiel 2: 870 Stellplätze sind nötig, sagt die Verwaltung. Veranschlagt sind 3,4 Millionen Euro. Das Parkhaus Ostallee hat ähnlich viele Parkplätze - und hat das Doppelte gekostet. Bemerkenswert ist, mit welchem Eifer die Verwaltungsspitze in Trier die Politik macht und es ablehnt, ernsthaft einen Ausbau zu berechnen. Vielleicht ist das keine echte Alternative, aber das müsste schon mit Zahlen untermauert werden, um glaubhaft zu sein. So hat das bestaunte Festmenü einen faden Beigeschmack - aber es schmeckt dem Stadtrat anscheinend trotzdem. f.giarra@volksfreund.de

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