Versteckte Lage mit langer Tradition

FEYEN-WEISMARK. Dass es auch in Feyen Weinberge gibt, wo ein guter Tropfen Wein wächst, ist nur wenigen bekannt. Eines der drei Weingüter plant nun, den traditionsreichen Stadtteil mit einer neuen Weinstube als Weinort zu präsentieren.

 Auch in Feyen wächst ein guter Wein: Die Winzerinnen Regina Anton-Grimbach und Ursula Franzen-Grimbach bewirtschaften ihre Flächen alleine und im Nebenerwerb. Bei Maria Wahlen (rechts) vom Weingut Herbert Wahlen wird dagegen mit der Großfamilie im Vollerwerb Wein angebaut.Foto: Jutta Edinger

Auch in Feyen wächst ein guter Wein: Die Winzerinnen Regina Anton-Grimbach und Ursula Franzen-Grimbach bewirtschaften ihre Flächen alleine und im Nebenerwerb. Bei Maria Wahlen (rechts) vom Weingut Herbert Wahlen wird dagegen mit der Großfamilie im Vollerwerb Wein angebaut.Foto: Jutta Edinger

Auf der Gemarkung St. Matthias an der Eisenbahnlinie unterhalb des Sportplatzes warten die Trauben in den Weinbergen auf die Lese. Schon die Römer sollen hier auf den Mischböden aus Kies und Lehm Wein angebaut haben. Später wurde der ausgedehnte Hang zunächst vom Kloster St. Matthias, dann von der Familie von Nell zum Weinanbau genutzt.Seit 1843 in Familienbesitz

"Auf den Schiefer-Lehm-Vewitterungsböden haben wir durch die Nähe zur Mosel nie Frostschäden", erklärt Maria Wahlen vom Weingut Herbert Wahlen die günstige Lage für den Weinbau. "Wein ist unser Lebenserwerb, und wir machen es mit ganzem Ernst", betont Maria Wahlen. Der Vollerwerbsbetrieb hat neben der Landwirtschaft noch 3,5 Hektar Rebfläche, davon zwei Hektar in Feyen. Seit 1843 ist der Hof - das frühere Klostergebäude "St. German at undas" der Irminen - im Familienbesitz. In die Kapelle auf dem Grundstück gingen die Feyener lange Zeit zum Sonntagsgottesdienst. Mit Fackelwanderungen durch den Weinberg macht das heute vom Sohn des Hauses geführte Weingut Besuchern Lust auf Weingenuss und den auf dem Weingut selbst abgefüllten "Trierer St. Mattheiser". Seit 1976 bewirtschaftet Ursula Franzen-Grimbach im Nebenerwerb ihre insgesamt drei Hektar Rebfläche mit 80 Prozent Riesling und 20 Prozent Müller-Thurgau. "Den Rebschnitt und das Binden mache ich alleine, meine beiden Söhne übernehmen das Keltern", sagt die 58-Jährige. Für die Zukunft hat sie ein neues Projekt im Auge. Sie will in Feyen eine Weinstube eröffnen, in der man in modernem Ambiente Wein und kleine Speisen genießen kann. "Das fehlt in Feyen einfach. Damit will ich den Stadtteil als Weinort bekannter machen." Mit dem Genuss von Wein will sie die Bewohner der ganz unterschiedlichen Wohngebiete des Stadtteils auch menschlich zusammenbringen. "Ob Alt-Feyen, Grafschaft, Franzosen oder Siedlung: Wir gehören zusammen. Und mit Wein kann man ganz besonders gut zueinander finden", erklärt Ursula Franzen-Grimbach. Neue Ideen, um den Wein zum Kunden zu bringen, hatte auch ihre Schwester Regina Anton-Grimbach. Ihren Riesling bietet sie zwischen Rosen und Gerbera im Blumenladen ihrer Tochter und früheren Weinprinzessin Martina Anton an. Die 63-Jährige, die im Nebenerwerb noch selbst einen Hektar Rebfläche am Römersprudel bewirtschaftet, ist überzeugt: "Wir müssen uns mit unserem Wein nicht hinter den Olewigern verstecken."

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