Viel Schnee, kein Chaos

TRIER. Dutzende von Unfällen, aber fast nur Blechschäden, waren die Folge des Wintereinbruchs in der Region Trier. Da viele Menschen gleich zu Hause blieben, fiel aber das große Verkehrschaos aus.

"Achtung, ein Schneeball!" Ein junger Mann hat in der Neustraße in Trier den Schnee von einem Autodach zu einem Ball geformt und wirft ihn in Richtung seines Sohns. In der Trierer Innenstadt geht es zwei Tage nach Weihnachten eher gemütlich zu. Schneeflocken wehen zwischen den Kauflustigen durch die Straßen der Fußgängerzone. Aus einem orange lackierten Kleinlaster der Stadtreinigung steigen drei Männer aus, einer fegt mit einem Besen Schnee zur Seite, ein anderer verteilt eine Hand voll Auftaumittel an einer rutschigen Stelle.Viele Menschen bleiben zu Hause

Auf den Straßen Triers ist gut durchzukommen. Viele Menschen haben zwischen Weihnachten und Neujahr frei und sind angesichts des Schnees lieber gleich im Warmen geblieben. Leicht ins Stocken kommt vorübergehend der Busverkehr in den Trierer Höhenstadtteilen gleich nach Beginn des Schneefalls gegen 11 Uhr. Doch die Straßenmeisterei Trier ist gut vorbereitet. "Der Schneefall hat nach dem Wetterbericht ziemlich pünklich begonnen", sagt Einsatzleiter Peter Hinkes. "Nun sind wir mit acht Fahrzeugen im Einsatz." Insgesamt 17 Mitarbeiter der Straßenmeisterei tun Dienst, rund 100 Salzgemisch landen bei dem Einsatz auf den Straßen. Mit rutschiger Fahrbahn zu kämpfen haben die Autofahrer auf der B 51 in Konz zu Beginn des Schneefalls zu kämpfen. Es ist rutschig, doch wer langsam fährt, kommt heil ans Ziel. "Völlig normal" ist die Verkehrssituation auch nach Auskunft der Polizei. Dutzende von Unfällen haben sich wegen der Glätte im Bereich des Trierer Präsidiums ereignet; fast ausschließlich Blechschäden. Lediglich im Raum Wittlich hat sich ein Auto überschlagen - zwei Leichtverletzte sind die Folge. Besonders heimtückisch ist für viele, wenn sich unter dem Schnee eine glatte Fahrbahn verbirgt. Auch die Autobahnpolizei Schweich spricht am Vormittag von einem "ruhigen Ablauf". Gleiches berichten die Kollegen von der Polizeiinspektion Schweich. Schwierigkeiten im ÖPNV gibt es am Vormittag in der Verbandsgemeinde Ruwer: Mehrere Busse der Linie 30 auf der Höhenverbindung zwischen Mertesdorf und Kasel fallen aus. Auch im Hochwald bleibt trotz des Wintereinbruchs das befürchtete Chaos auf den Straßen aus. Obwohl es dort seit dem Vormittag zum Teil heftig schneit, registriert die Polizei bis zum späten Nachmittag keinen einzigen Unfall. "Die Hochwälder wissen mit dem Wetter umzugehen und sind gut ausgerüstet", lobt ein Sprecher der Polizeiinspektion Hermeskeil die Autofahrer. Günstig habe sich auch hier ausgewirkt, dass zwischen Weihnachten und Neujahr viele Leute Urlaub haben, und deshalb der Verkehr auf den Straßen nicht so dicht ist, heißt es bei der Polizei.Straßenmeistereien haben viel zu tun

Bei rund zehn Zentimeter Neuschnee hat die Straßenmeisterei in Hermeskeil dennoch alle Hände voll zu tun. Seit 10.30 Uhr sind alle neun Streuwagen in Einsatz und fahren ihre Runden. Weil aber die weiße Pracht über mehrere Stunden Nachschub erhält, liegen selbst die Hauptstraßen in und um Hermeskeil längere Zeit unter einer Schneedecke. Erst gegen Abend entspannt sich die Situation. "Die Straßen werden jetzt langsam wieder schwarz", sagt Arnold Eiden, Leiter der Straßenmeisterei.

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