Viel Spaß mit "echten Grünen"

TRIER. Wenn Fledermäuse auf Mottenjagd gehen, geschieht dies gemeinhin nächtens. Nicht so derzeit auf dem Petrisberg. 1400 Kinder machen von Dienstag bis Donnerstag bei den Waldjugendspielen mit - dieses Jahr auf der Landesgartenschau.

Der organisatorische Aufwand ist "Wahnsinn", befindet Gundolf Bartmann, Leiter des Trierer Forstamts. Schon um 5 Uhr morgens trafen sich die ersten von 80 Betreuern - ehrenamtliche Helfer, Jäger und Förster - , die auf zwei getrennten Parcours jeweils zehn Stationen betreuen. 20 Klassen aus Trier und Umgebung waren bereits gestern auf den Spuren von Wutz und Co. unterwegs durch den Wald - überraschende Begegnungen mit Rehen inklusive.Es röhrt der Hirsch und nicht der Elch

Mit dabei auch die Schüler der Feller St. Barbara-Grundschule. Es gilt, beim Lauschtest bestimmte Naturgeräusche Tieren und Gegenständen zuzuordnen. Die Kinder sind aufgeregt, es sprudelt nur so aus ihnen heraus. "Ein Elch", glaubt ein Junge den Verursacher eines lang gezogenen Lauts auszumachen. Doch weder der Elch, noch die Hirschkuh ist es, sondern der röhrende Hirsch. Der langjährige Betreuer Paul Derber - diesmal mit zwei gebrochenen Fingern mit dabei - hat die Ruhe weg. "100 Punkte, ihr habt alles gewusst", ruft er schließlich unter dem Jubel der Klasse. Leichter hat es eine andere Gruppe beim Ratespiel an der nächsten Station, an der die Drittklässler Begriffe umschreiben sollen. "Es ist grün...", weiter kommt ein Mädchen nicht. Und erhält unter dem Schmunzeln des betreuenden "Forstpaten" die vielstimmige prompte Antwort: "Ein Förster!" Zum zwölften Mal veranstaltet das Forstamt Trier zusammen mit der rheinland-pfälzischen Landesverband Schutzgemeinschaft Deutscher Wald die Waldjugendspiele. Landesweit werden dieses Jahr 20 000 Schüler erwartet - die Resonanz ist ungebrochen. So wundert es nicht, dass sowohl die begleitenden Lehrer als auch die Schüler mit der Aktion und Organisation trotz gelegentlicher kleiner Wartepausen hoch zufrieden sind. Nicht nur Wissen ist gefragt, sondern Spiel und Spaß. Schließlich macht der Anteil der sportlichen Übungen 25 Prozent aus. So beim Wasserschöpfen oder Holzsägen innerhalb kürzester Zeit. Oder ein Fangspiel als Fledermäuse und Motten spielen. Und das Ganze bei dem Duft blühender Douglasien, den man am liebsten in Flaschen abgefüllt mit nach Hause nehmen würde, wie ein Förster meint. Ein "echter Grüner" wartet schließlich bei der letzten Station auf die Kinder. Förster Fritz Arenth spricht vor den staunenden Kindern von den "Lebenden und den Toten" und erläutert die Funktion von Tot-Holz im Wald. Zweieinhalb Stunden sind die Kinder durch die frische Waldluft und über weiche Böden geprescht. Doch von Müdigkeit keine Spur. "Auf zu den Spielplätzen!", lautet nun die Devise.

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