Viel Wind um die Weiden

TRIER. Das Weidenschloss wurde im März 2004 von mehr als 400 Schülern auf dem Gelände der Landesgartenschau errichtet und diente während der sechsmonatigen grünen Schau als Veranstaltungs- und Begegnungsstätte. Ein mit Fördermitteln finanzierter Film dokumentierte die Entstehung des Weiden-Baus, doch offenbar ist die DVD, auf der er gespeichert war, spurlos verschwunden.

Das Weidenschloss steht heute noch. Es gehört zu den Attraktionen, die dem Petrisberg über die im Oktober 2004 beendete Landesgartenschau hinaus erhalten blieben. Herta Häfele aus Trier war es, die die ursprüngliche Idee hatte, ein "Luftschloss" aus Weiden zu errichten. Ein Schülerwettbewerb entschied über die Form. Eva Brausch und Anna Maria Kutta von der freien Waldorfschule Trier setzten sich mit ihrem Entwurf durch. Mehr als 400 Schüler aus zwölf Trierer Schulen bauten das Weidenschloss im März 2004 unter der Leitung von Marcel Kalberer. Ein Film sollte diese Phase aufzeichnen, zwei der Schüler waren mit der Kamera immer dabei und dokumentierten die Arbeiten der Schüler und Lehrer. Doch der Film ist weg. Die DVD, auf der er gespeichert war, ist unauffindbar. "Unglaublich", findet das Herta Häfele, die an der Umsetzung ihrer Idee eines Weidenbaus eng beteiligt war. "Diese DVD wäre ein wertvoller Multiplikator für den Weidenbau gewesen. Doch jetzt stehen wir mit leeren Händen da." Häfele kritisiert die Landesgartenschau GmbH. "Ich habe mich immer wieder nach dem Film erkundigt und wurde ständig vertröstet", sagt sie im Gespräch mit dem TV. "Das Projekt ist schließlich mit Fördermitteln finanziert worden. Es ist inakzeptabel, dass eine solche Dokumentation einfach verschwindet." Der Film sollte, so Herta Häfele, den am Bau beteiligten Schulen zur Verfügung gestellt werden. "Viele Schüler werden sehr enttäuscht sein.""Sämtliche Daten vernichtet"

Der TV bat LGS-Geschäftsführer Roman Schleimer, das Rätsel um den verschwundenen Weidenbau-Film aufzuklären. "Der Film wurde von zwei jungen Leuten aus den Kreisen der Weiden-Bauer produziert", sagt Schleimer. "Im September 2004 war der Film fertig, es mussten nur noch mehrere kleinere Korrekturen vorgenommen werden." Doch dazu sei es nie gekommen. "Die jungen Filmemacher meldeten, ein Computer-Crash habe sämtliche Daten vernichtet, der Film sei weg." Der Weidenbau sei von der Stiftung Umwelt und Natur in Mainz mit insgesamt 12 700 Euro gefördert worden, 1700 Euro davon seien in den Film geflossen. Schleimer: "Diese Summe zahlen wir an die Stiftung zurück."

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