Vier Bäume und viele Löcher

ZEWEN. Trostlos - so beschreiben Kinder in Zewen ihren Schulhof. Zwar haben sich die Schüler einen kleinen Schulgarten angelegt, in dem sie Obst und Gemüse züchten. Für Spiel und Spaß in den Pausen gab es bisher allerdings wenige Angebote.

"Dass der Schulhof neu gestaltet wird", wünscht sich ein elfjähriges Mädchen, das im Rahmen der Bürgerbeteiligung von der Arbeitsgruppe befragt wurde. Der Außenbereich der Grund- und Hauptschule Zewen ist nicht nur wenig attraktiv, sondern birgt auch Verletzungs- und Unfallrisiken. Vier Bäume lockern den rechteckigen Platz auf, dessen Oberfläche mit Asphalt versiegelt ist, und der mit den vielen Löchern eher einem Schweizer Käse als einer Spielfläche für Schüler gleicht. Auch die Roste über den Regenrinnen schließen nicht mehr mit dem Bodenbelag ab. Diese Missstände haben Zewener unter die Lupe genommen, die sich an der Arbeit für das Bürgergutachten beteiligt haben. Bei der Vorstellung des blauen Heftes im April dieses Jahres wurde eine Bürgerinitiative gegründet, die vom Start weg 25 Mitglieder hatte. Seitdem sammeln sie mit Vertretern der Lokalen Agenda Ideen zum Thema Schulhofumgestaltung. Ein nächstes Treffen soll im November, ein Workshop für die Ausarbeitung des Konzeptes im Januar 2005 stattfinden. "Baubeginn könnte bereits im April sein", sagt Ralf Päßler, der in der Steuerungsgruppe die organisatorische Seite des Projektes betreut. Obwohl bereits mit einfachen Maßnahmen wie Baumstämmen zum Klettern und Balancieren oder farblicher Gestaltung einiges erreicht werden könnte, muss die Finanzierung gewährleistet sein. Deswegen kümmern sich die Beteiligten auch um die Sponsoren-Suche. "Nicht nur die Erwachsenen sollen nachdenken", findet Päßler. Die haben von der Schule bereits Fragebögen erhalten, in denen sie nicht nur ihre Vorschläge, sondern auch ihre Bereitschaft zur Mithilfe dokumentieren können. Auch die Schüler sollen in die Planung einbezogen werden. Aufgabe für die Grundschüler und die fünften und sechsten Klassen war es, ihre Vorschläge, Ideen und Wünsche in Bildern festzuhalten. Am häufigsten wünschen sich die Kinder demnach Möglichkeiten zum Fußball- und Basketballspielen. Eine Torwand, ein Federball-Feld, Tischtennisplatten, eine Kletterwand und Spielgeräte wie Schaukel, Rutsche und Klettergerüst sowie ruhige Sitzecken sind weitere Träume. Im September besichtigten Mitglieder der Initiative die Grundschule Euren, um sich dort über die Gestaltung des Pausenhofes zu informieren und Anregungen mitzunehmen. "Wir müssen ein Gegengewicht zur schulischen Belastung und Angebote für eine sinnvolle Pausengestaltung schaffen", sagt Schulleiter Günter Hagelauer. Dabei müssten Bedürfnisse der Schüler berücksichtigt werden. Zum einen müssten Angebote geschaffen werden, die dem "großen Spielbedürfnis der Grundschüler" gerecht werden, zum anderen wären "Zonen zum Ausruhen" für die Größeren wichtig. Auch ein "Grünes Klassenzimmer" könnte eine gute Ergänzung zum Unterricht sein. Allerdings dürfe nicht vergessen werden, dass ein attraktiver Pausenhof auch außerhalb der Unterrichtszeiten Anziehungspunkt für Kinder und Jugendliche sein werde. Noch in dieser Woche wird eine Gruppe tagen, um die Bilder und Wünsche der Schüler auszuwerten. Die Ergebnisse sollen beim nächsten Treffen vorgestellt werden.

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