Vollblut-Unternehmer mit sozialem Gewissen

Die Stiftung "res et verba" lud zum dritten Mal im Rahmen des Alumni-Projektes einen ehemaligen Abiturienten des Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums Trier (FWG) ein. Nach den Geisteswissenschaftlern Michael Matheus und Bernhard Wabnitz berichtete nun Hermann Josef Scholl über den Beruf des Unternehmers.

Trier. Der humanistische Bildungshintergrund hat Hermann Josef Scholl nicht geschadet. Im Gegenteil. Es sei wichtig, möglichst viel aus unterschiedlichen Disziplinen zu wissen, erklärt Scholl. Auch Griechisch und Latein gehörten dazu. Obwohl er nur ein mittelmäßiger Schüler gewesen sei, habe ihn seine Schulzeit in die Lage versetzt, komplex zu denken, habe ihm Lernfähigkeit und Weitsicht vermittelt.Um als Unternehmer seines Schlages erfolgreich zu sein und weltweit agieren zu können, sei es nötig, Fremdsprachen zu sprechen, über naturwissenschaftliche Kenntnisse, sozio-kulturelles Verhalten, Integrationsfähigkeit und Toleranz zu verfügen.Während bei den vorherigen Vorträgen ehemaliger FWG-Schüler Lebensentwürfe eines Historikers und eines Journalisten beispielhaft für Karrieren nach dem Abitur standen, "kam es uns nun darauf an zu präsentieren, wie sich Hermann Josef Scholl in seiner Rolle als Unternehmer sieht. Das hat der Veranstaltungsreihe gut getan", sagt Konrad Kolz (FWG-Stiftung)."Raus in die Welt und die Welt als Heimat begreifen"

1970 machte Scholl das Abitur am FWG und gründete nach seinem Betriebswirtschaft-Studium und einigen beruflichen Stationen 1989 sein eigenes Unternehmen mit 24 Mitarbeitern. Heute beschäftigt er am Hauptsitz der Automobil-Prüftechnik Landau (APL) GmbH 300 Mitarbeiter, die mit der Prüfung, Erprobung und Entwicklung von Kraftstoffen, Motoren und Fahrzeugen beschäftigt sind. Außerdem gibt es eine Tochterfirma in Stuttgart und eine Niederlassung in Wolfsburg.Den FWG-Schülern mit den Stammkursen Mathe, Physik und Chemie der Klassenstufe zwölf riet Scholl, sich bei der Berufswahl an ihren Stärken und Vorlieben zu orientieren. "Und ihr müsst raus in die Welt und die Welt als eure Heimat begreifen", ermutigte Scholl die Schüler, die seinen Vortrag interessiert verfolgten und danach mit ihm ins Gespräch kamen. Nach seinem Besuch in der Schule berichtete Scholl am Abend in der Bibliothek des Priesterseminars noch einmal von seinem Weg vom FWG bis heute.

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