Vom Faulus zum Laufus

TRIER. (thk) Rund 40 laufbegeisterte Zuhörer kamen in die Trierer Thalia Buchhandlung, um mehr über das Thema Laufen und Ernährung zu erfahren. Herbert Steffny, 13-facher Deutscher Meister in verschiedenen Laufdisziplinen und Marathon-Trainer von Joschka Fischer, gab Tipps, wie man mit richtiger Ernährung und Laufen neue Lebensqualität erreichen kann.

"Innerhalb von wenigen Monaten erreichen sie eine Lebensqualität, die sie nicht mehr missen wollen", verspricht der ehemalige Spitzensportler Herbert Steffny. Mit der richtigen Kost fühle man sich im Alltag wohler und gesünder. Für den in Trier aufgewachsenen Steffny steht fest: Die Mehrheit der Bundesbürger ernährt sich falsch. "Wir essen heute soviel Kalorien, als ob wir noch im Ackerbau tätig wären", sagt der gelernte Diplom-Biologe. Dem Buchautor geht es nicht darum, bestimmte Nahrungsmittel zu verbieten. Seiner Meinung nach müsse man nur lernen, von dem einen weniger zu essen und von dem anderen mehr. Sein Credo ist ganz einfach: weniger tierische Fette und Eiweiße, dafür mehr Kohlenhydrate und pflanzliche Produkte. Diese Regel gelte für denjenigen, der nur abnehmen, und den, der eine neue Bestzeit aufstellen wolle. Nach Steffnys Erfahrung ist es nie zu spät, mit dem Laufen und der richtigen Ernährung zu beginnen. Sein bestes Beispiel ist der Grünen-Politiker Joschka Fischer. Unter der Anleitung von Steffny schaffte es der damals 48-Jährige, 1996 innerhalb von sechs Monaten 37 Kilo abzunehmen und anderthalb Jahre später Marathon zu laufen. "Viele machten sich Sorgen, ob Fischer ernsthaft krank sei. Dabei war er nur vom Laufvirus infiziert", erzählt der Sportler. Der Anlass für den jetzigen Bundesaußenminister, seinen Lebensstil radikal zu verändern und vom "Faulus" zum "Laufus" zu werden, sei die Angst gewesen, einen Herzinfarkt zu bekommen."Viele laufen nicht locker genug"

Richtiges Lauftraining und die dazu passende Ernährung wirken sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System aus. Aber Vorsicht! Wer mit Laufen anfangen will, sollte es nicht übertreiben. Nicht Schnelligkeit und die zurückgelegten Kilometer sind wichtig. Laut dem Sport-Experten ist Kontinuität die beste Voraussetzung, um sich fit zu laufen. "Die meisten laufen nicht locker genug", weiß der ehemalige Deutsche Meister. Seine Faustregel lautet: Zwei- bis dreimal die Woche mindestens eine halbe Stunde bei einer Pulsfrequenz von 140 bis 160 laufen. Ideal sei, in einer Gruppe zu laufen und sich dabei zu unterhalten. Bei diesem Tempo erziele man die beste Fettverbrennung und überfordere sich nicht. Doch bevor man das Lauftier in sich weckt, sollte der Arzt erst sein Okay geben.

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