Trier. Vor 160 Jahren genügte eine Abendschule für Handwerker. Heute sind die Anforderungen in Lehre und Beruf so vielfältig geworden, dass die Berufsbildende Schule Gewerbe und Technik (BBS GuT) in der Langstraße in Trier 2650 Schüler und Auszubildende in sieben Schulformen vom Hauptschul-Abschluss bis zum Abitur qualifiziert. Das Angebot für die rund 2300 Auszubildenden an der Berufsschule reicht in 37 Berufen in den Bereichen Elektro-, Informations- und Metalltechnik sowie Gestaltung vom Informatiker über Mechaniker, Glaser, Florist und Drucker bis zum Augenoptiker und Zahntechniker.Von der Hauptschule in den Beruf oder zum Fach-Abi

Wer die Hauptschule ohne Abschluss verlassen oder eine Förderschule besucht hat, kann an der BBS GuT seinen Hauptschulabschluss nachholen. Im Berufsvorbereitungsjahr schnuppern die Schüler an zwei Tagen in der Woche in der Werkstatt in die Bereiche Metall, Holz und Farbe/Raum. "Durch die praktische Arbeit werden die Präsenzzeiten, auch von Schulverweigerern, deutlich besser", berichtet der stellvertretende Schulleiter Michael Müller. "Die Schüler werden zudem intensiv sozialpädagogisch betreut." Hauptschüler erhalten an der Berufsfachschule I eine einjährige Grundbildung im Bereich Elektro-, Metall- oder Holztechnik. Anschließend können sie in der Berufsfachschule II in einem Jahr den Sekundarabschluss I, die mittlere Reife, erlangen oder eine Lehre beginnen. Staatlich geprüfte Assistenten dürfen sich die Absolventen der Höheren Berufsfachschule (HBF) nennen. Zudem kann die Fachhochschulreife über Zusatzunterricht und ein halbjähriges Berufspraktikum erreicht werden. Die Ausbildung dauert zwei Jahre und setzt den Sekundarabschluss I voraus. Ab dem Schuljahr 2008/09 bietet die BBS GuT in der Berufsgruppe Technik und Naturwissenschaften die Fachrichtung "Automatisierungstechnik und Mechatronik" an, angelehnt an die Ausbildungsberufe Elektroniker für Betriebstechnik und Mechatroniker. Das Fach "Mediengestaltung und Medienmanagement" im Bereich Gestaltung und Medien orientiert sich an der Ausbildung zum Mediengestalter. Wer sich nach einem Jahr für eine Berufsausbildung entscheidet, kann diese entsprechend verkürzen. Die Fachhochschulreife kann an der Berufsoberschule I (BOS I) in den Schwerpunkten Technik und Gestalten in einjährigem Vollzeitunterricht erlangt werden. In Teilzeitform bietet die duale BOS den Abschluss ausbildungs- oder berufsbegleitend in zwei Jahren an. Verlangt werden eine abgeschlossene Berufsausbildung und die mittlere Reife. Die Berufsoberschule II (BOS II) mit den Fachrichtungen Technik, Wirtschaft und Sozialwesen führt in einem Jahr zur fachgebundenen Hochschulreife, mit dem Nachweis zur zweiten Fremdsprache zur allgemeinen Hochschulreife. Voraussetzung ist die Fachhochschulreife.Damit endet unsere kleine Serie über die städtischen berufsbildenden Schulen. Nach den Sommerferien stellen wir die Trierer Schulen vor, die nicht in Trägerschaft der Stadt stehen. wil/kieExtra Die BBS GuT im Überblick: Langstraße 15, 54290 Trier Schulleiter: Klaus Holbach, Ständiger Vertreter: Michael Müller; 2650 Schüler, 95 Lehrer Ausstattung: 60 Klassenräume, viele mit PCs ausgestattet, elf EDV-Räume, naturwissenschaftliche Räume, Medienraum, CAD/CNC-Raum sowie Laborräume und Werkstätten. Internet: www.bbsgut-trier.deSchulformen: Berufsvorbereitungsjahr: Schwerpunkt Metall, Holz, Farbe/Raum Berufsschule: in der Regel drei Jahre duale Berufsausbildung für 2280 Auszubildende in 37 Berufen in den Bereichen Elektro-, Informations- und Metalltechnik sowie Gestaltung. Berufsfachschule I: Schwerpunkte Elektro-, Metall- und Holztechnik Berufsfachschule II: Schwerpunkte Elektro-, Metall- und Holztechnik Höhere Berufsfachschule (HBF): Berufsgruppe Technik und Naturwissenschaften mit Fachrichtung "Automatisierungstechnik und Mechatronik", Berufsgruppe Gestaltung und Medien mit Fachrichtung "Mediengestaltung und Medienmanagement". Berufsoberschule I : Schwerpunkte Technik und Gestaltung Berufsoberschule II: Fachrichtungen Technik, Wirtschaft, Sozialwesen