Vom Mysterium zum Lobpreis

Der Advent ist die Vorbereitungszeit auf die Weihnacht, der Weg hin zur Krippe. Musikalisch machte sich auch das "Ensemble 85" auf diesen Weg und wurde von einer großen Anzahl Zuhörern dabei begleitet.

 Der Männerchor „Ensemble 85“ begeisterte unter Leitung von Martin Folz die Zuhörer in der Stiftskirche. TV-Foto: Gerhard W. Kluth

Der Männerchor „Ensemble 85“ begeisterte unter Leitung von Martin Folz die Zuhörer in der Stiftskirche. TV-Foto: Gerhard W. Kluth

Trier. (gkl) Das Weihnachtskonzert des Männerchores "Ensemble 85" in St. Irminen hat Tradition. Was in der Jesuitenkirche begonnen hat, wird seit einigen Jahren in der Stiftskirche fortgeführt und vom Publikum trotz vielfältiger anderer Angebote begeistert angenommen. Auch in diesem Jahr waren die Bankreihen dicht gefüllt, als die 14 Sänger aus dem Saarland unter der Leitung von Martin Folz rund um den Altar des Gotteshauses Aufstellung nahmen.

Das Licht stand im zentralen Mittelpunkt des Abends, das Licht der Sterne, das Licht der bevorstehenden Weihnacht, weshalb Folz das Konzert knapp und prägnant mit "O Lux" überschrieben hatte.

Konzerte, die von Folz programmatisch verantwortet werden, zeichnen sich häufig dadurch aus, dass sie vielleicht auf den ersten Blick stilistisch ein wenig "durcheinander" sind, dass dort Eigenkompositionen des Chorleiters neben solchen von Jean Philipp Rameau, Francis Poulenc, Heinrich Schütz und Friedrich Silcher zu finden sind. Es lohnt sich aber, die Programme näher zu betrachten, sich auf das Angebot einzulassen. Kombiniert mit Textbeiträgen war es auch diesmal eine behutsame Annäherung an das kommende Geschehen, eine Gelegenheit des Stillwerdens, des Nachdenkens über das Geheimnis der Weihnacht. So erklang zunächst das "O Lux" von Folz und das "O magnum mysterium" von Morten Lauridsen, schlichte und trotzdem anspruchsvolle Volksfrömmigkeit war etwa durch den Bretonischen Gesang "L'Angelus" und das Spiritual "Let us break" vertreten, bevor der Lobpreis sich mit dem Schützschen "Singet dem Herrn" und dem "Jauchzet dem Herrn" von Silcher Bahn brach.

Chor beeindruckt mit seiner Präzision



Aber nicht nur die durchdachten Programme machen die Konzerte des "Ensemble 85" lohnenswert. Es waren auch die musikalischen Qualitäten dieses Männerchores. Profunde, äußerst kultivierte Bässe, die staunen machen, strahlende Tenöre, denen kaum eine Höhe zu hoch erscheint. Dazu eine große intonatorische Reinheit, eine ans Perfekte reichende Präzision bei den Einsätzen.

Das alles zeigte in St. Irminen, dass dieser Chor in die Spitzenklasse gehört. Da mochte es nicht verwundern, dass es in erster Linie ein Stammpublikum war, das begeistert applaudierte und sich das Versprechen abholte, der Chor werde auch 2009 wieder in St. Irminen singen.

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