Vom Prinzen- zum Hochzeitspaar

TRIER. Von Prinzen- zum Hochzeitspaar: Erwin Engel und Barbara Ries haben gestern im Turm Jerusalem den Bund fürs Leben geschlossen. Gefunkt hatte es zwischen dem Verkaufschef der Bischöflichen Weingüter und der promovierten Theologin in ihrer gemeinsamen Amtszeit als Triers Karnevalsprinzenpaar 2005. Dieser Konstellation stand seinerzeit der Trierische Volksfreund Pate.

 Frisch vermählt: Barbara Engel-Ries und Erwin Engel werden beim Verlassen des Standesamtes von der Stadtgarde Augusta Treverorum mit Pauken und Trompeten empfangen. TV-Foto: Roland Morgen

Frisch vermählt: Barbara Engel-Ries und Erwin Engel werden beim Verlassen des Standesamtes von der Stadtgarde Augusta Treverorum mit Pauken und Trompeten empfangen. TV-Foto: Roland Morgen

Ein freudestrahlendes Paar und ein ebenso gut gelauntes Publikum - längst nicht jede Karnevalssitzung erreicht den Unterhaltungswert, den die Trauung von Erwin Engel (45) und Barbara Ries (37) hatte. Selten wurde so viel und herzhaft gelacht bei einer Eheschließung. Und das hat tatsächlich mit Karneval zu tun. Ohne die "fünfte Jahreszeit" wäre es nicht zu dieser Ehe gekommen, der auch der Trierische Volksfreund Pate stand.TV-Kolumne brachte den Stein ins Rollen

Im März 2004 "outete" der TV in einer Kolumne Erwin Engel als designierten Karnevalsprinzen 2005, den damals bei aller Vorfreude aufs närrische Ehrenamt ein Problem plagte. Ihm fehlte noch die passende Partnerin. Diese Kunde schlug Wellen bis "hinter den Dom" ins Bischöfliche Generalvikariat. Ein Regent in spe und noch ohne Prinzessin - "Das wäre doch was für Dich", meinten Kolleginnen von Barbara Ries, damals Assistentin des Generalvikars. "Da kam der Stein ins Rollen. Ohne den TV hätten wir uns wohl nicht kennen gelernt. Das wäre jammerschade", sagt der Verkaufschef der Bischöflichen Weingüter. Der Rest ist (Karnevals-) Geschichte. Nach anfänglichem Geziere gab die promovierte Theologin Engels Werben nach, und aus dem Tollitätenpaar wurde ein Paar fürs Leben. "Wir sind der lebende Beweis dafür, dass Karneval nicht Beziehungs-schädlich sein muss", strahlte die zum "Engel" mutierte Braut. Sie trägt künftig den Familiennamen Engel-Ries.

Der Trau-Termin ausgerechnet an Valentinstag passte auch Helmut Schröer: Der löste ein "nicht unbedacht gegebenes Versprechen ein" und hielt noch in seiner zu Ende gehenden Amtszeit als OB die Traurede, skizzierte darin genüsslich die Karnevals-Aktivitäten der Braut (die seit 1978 alle Jahre wieder in ihrer früheren Heimat Keppeln/Niederrhein in die Bütt steigt) und die Feinschmecker-Vorlieben des Gemahls, übrigens ein begnadeter Koch. Zusätzliche Würze verpasste Schröer seiner Rede mit Zitaten aus einem 1894 von Bischof Michael Felix Korum herausgegebenen Katechismus: "Der stammt noch von der Oma meiner Frau."

Die Trauung übernahm der Standesbeamte Thomas Görgen, als Trauzeugen fungierten IHK-Geschäftsführer Rolf Ersfeld und Pastoralreferentin Ira Kroker-Schneiders. Nach der amtlichen Zeremonie im Turm Jerusalem feierten trotz strömenden Regens rund 100 Gratulanten, darunter die Stadtgarde Augusta Treverorum, im Hof des Palais Walderdorff die frisch Vermählten. Die Flitterwochen folgen erst im Sommer - nach der kirchlichen Trauung.

Ein Video zur Trauung gibt es online unter

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