Vom Suchen und Finden der Liebe

Trier · Das ökumenische Projekt "Shir - Das Hohelied Salomos" des Evangelischen Kirchenkreises und des Bistums Trier macht Sommerpause. Bisher informierten 32 Veranstaltungen Interessierte zum Thema Liebe in all ihren Formen. Das Zwischenfazit: eine gelungene erste Halbzeit.

Trier. "Beim Start der Projektreihe im April 2015 hatten wir große Bedenken. Während der eineinhalb Jahre Planungszeit lief alles sehr schleppend. Da war es überraschend, als wir schließlich 50 Termine auf unseren Flyer drucken konnten", erzählt Frieder Lütticken vom Evangelischen Kirchenkreis Trier. Bis heute konnten sich Interessierte bei 32 Veranstaltungen der Reihe "Shir - Das Hohelied Salomos" (siehe Extra) informieren.Erfolgreiches Speed-Dating

Besonders gut angenommen wurden die Kochkurse der Evangelischen Studentengemeinde Trier oder die Weinprobe parallel zu den Heilig-Rock-Tagen. Ebenso erfolgreich sei das Speed-Dating für Singles gewesen: "Der Andrang war so groß, dass noch Tische hinzugefügt werden mussten", sagt Lütticken.Zentrum der Projektreihe ist die Zusammenarbeit des Flensburger Künstlers Uwe Appold mit Trierer Schulen. Vor den Sommerferien setzten sich Schüler und Kindergartenkinder künstlerisch mit dem Thema Liebe auseinander. Dabei entstanden zahlreiche Bilder, die vom 28. September bis zum 4. Oktober in der Konstantinbasilika zu sehen sein werden. Als Auftakt gestalten die Schüler am Sonntag, 27. September, um 17 Uhr dort eine Vernissage. "Für Schüler ist es oft schwierig, über Sexualität zu sprechen. Die Beschäftigung mit Bildern und Texten könnte dahingehend ein Türöffner sein", vermutet Lütticken.Auch wenn nur rund 30 Gäste die Eröffnungsvernissage von Künstler Uwe Appold im April besuchten, stieg die Nachfrage stetig: "Bei der Ausstellungseröffnung der Trierer Kunstakademie war die Jesuitenkirche mit 300 Menschen voll", sagt Johannes Rau vom Bistum Trier, der zusammen mit Lütticken die organisatorischen Fäden in den Händen hält. Er betont, dass das Liebe-Projekt wachsend sei - es entwickle sich: "Es ist wie in der Liebe: Nach dem Anstoß wächst es alleine heran."Für Lütticken als Protestant sei es beeindruckend gewesen, wie Trierer Katholiken und allen voran Bischof Stephan Ackermann mit dem Thema Sexualität umgegangen seien: "Ich habe ehrliches Interesse erlebt und eine nie dagewesene Offenheit."Nun, nach den Sommerferien beginnt die zweite Halbzeit am Samstag, 12. September, um 18 Uhr mit der Vernissage von Uwe Appold in der Konstantinbasilika. Bei dieser Gelegenheit wird sein 36 Bilder starker Zyklus erstmalig komplett an einem Ort zu sehen sein. Unterstrichen wird die Veranstaltung durch Tanz und Orgelimprovisationen. Weiterer Höhepunkt in den kommenden Monaten ist das Konzert von Porta Voci in der Konstantinbasilika. Dem schließt sich die Ausstellungseröffnung des Trie rer Künstlers Werner Persy in der Krypta an. Wer sich mit der Liebe über den Tod hinaus beschäftigen möchte, hat dazu am Sonntag, 15. November, um 16.30 Uhr Gelegenheit. In der Krypta von St. Matthias werden unter anderem Fotos von Trierer Grabsteinen zu sehen sein, die dieses Thema behandeln.Lütticken und Rau blicken entspannt in die Zukunft: "Bei den kommenden Höhepunkten machen wir uns keine Sorgen mehr." Nähere Informationen unter:konstantin-basilika.deExtra

Die Projektreihe "Shir - Das Hohelied Salomos" begann im Anschluss ans Forum Sexualität der Bistumssynode. Über Kunst sollen Interessierte der biblischen Liebe näherkommen. Ziel der Veranstaltungen ist es, Brücken zwischen Religionen und Konfessionen zu bauen und Liebe in all ihren Formen kennenzulernen. Dabei liegt ein Schwerpunkt auf der Arbeit mit Trierer Schülern. Aufhänger sind das Hohelied Salomo aus dem Alten Testament, in dem sich die Bibel der körperlichen Liebe widmet, und der Bilderzyklus des Künstlers Uwe Appold. beh

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort