Vom Ungersbau ins Umland

TRIER. "Man muss seine Umwelt erst einmal richtig kennen, um sie schützen zu können", sagt Karl-Josef Prüm vom Verein "Stadt Land Fluss – Erlebnis Exkursionen". Wer mehr über seine Umgebung erfahren möchte, kann aus einem vielfältigen Angebot interessanter Touren durch Trier und in die Region wählen und bisher Unbekanntes und Wissenswertes über die Heimat lernen.

Umweltbildung ohne belehrend erhobenen Zeigefinger - das hat sich der Verein "Stadt Land Fluss" seit Mitte der 1990er-Jahre auf die Fahnen geschrieben. Damals gründete ein Kreis engagierter Geographiestudenten aus Trier den Verein, der nun schon mit seinem neunten Jahresprogramm eine Plattform für ein alternatives Führungsangebot ist, das sich nicht nur an Touristen, sondern vor allem auch an Einheimische richtet, die mehr über die Natur- und Kulturlandschaft ihrer Heimat erfahren wollen. "Wir wollen Menschen die Augen öffnen, in welch schöner Landschaft sie leben, und auf den Touren nicht nur Wissen vermitteln, sondern jeder kann und soll auch interaktiv an den Führungen teilnehmen und sich einbringen", erklären Karl-Josef Prüm und Manuela Schewe das Prinzip für unterhaltsame und naturverträgliche Streifzüge durch die Landschaft. "Als Nebeneffekt eines touristischen Ausflugs kann man außerdem einen umweltfreundlichen Tag erleben." Denn alle Ausgangspunkte für Wanderungen, Spaziergänge und Besichtigungstouren sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln, zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu erreichen, Buslinien werden angegeben. Auf dem Programm stehen in diesem Jahr zwischen April und Oktober Ausflüge unter anderem in private Gärten, die Naturgeschichte des Weißhauswaldes, in das Tal des Sirzenicher Baches, zu den Fledermäusen, ins Reich der Insekten und über Wiesen und Felder. Ein Ziel des Angebotes ist es, "alle Sinne - sehen, hören, riechen, schmecken, tasten - anzusprechen". So stehen auch Wein, Kräuter, Bäume und für Bekleidung nutzbare Tierhaare im Mittelpunkt einzelner Exkursionen. Gärtnermeister Heinz Tholl führt durch den Kürenzer Schlosspark und auf einer Radtour zu den jüdischen Friedhöfen von Osann-Monzel bis Leiwen. Karl-Josef Prüm begibt sich außerdem auf seiner Geo-Tour durch Trier auf eine Entdeckungsreise in "400 Millionen Jahre Erdgeschichte im Spiegel von 2000 Jahren Stadtgeschichte". Anhand der verbauten Steine an historischen Gebäuden zeigt Prüm die geologische Entwicklung der Region auf. Geschichte wird lebendig

Manuela Schewe hingegen lässt Geschichte anders lebendig werden, nämlich durch Sagen und Legenden. Vor allem das Mittelalter hat einen reichen Schatz an Geschichten hervorgebracht, denen Schewe auf einem Rundgang auf den Grund gehen und den wahren Kern herausfinden will. Der Verein "Stadt Land Fluss" sucht immer auch neue Mitglieder. "Spenden sind zwar willkommen, aber am liebsten sind uns Menschen, die aktiv sind und sich beteiligen." Infos unter www.slf-trier.de oder mittwochs, 19 bis 20 Uhr, unter 0651/9911552.

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