Von Bach über Gounod zu Haydn

Ein neues Programm hat die Junge Kammerphilharmonie Trier unter der Leitung von Joachim Mayer-Ullmann in ihrer zweiten Wirkungsphase erarbeitet. Das Ergebnis begeisterte das Publikum im Kurfürstlichen Palais.

 Ein liebevoller Dirigent: Kapellmeister Joachim Mayer-Ullmann mit seiner jungen Kammerphilharmonie Trier. TV-Foto: Gerhard W. Kluth

Ein liebevoller Dirigent: Kapellmeister Joachim Mayer-Ullmann mit seiner jungen Kammerphilharmonie Trier. TV-Foto: Gerhard W. Kluth

Trier. (gkl) Vor vollem Haus - einige Zuhörer mussten sogar stehen - präsentierte die Junge Kammerphilharmonie Trier die Ergebnisse ihrer zweiten Arbeitsphase. Veranstaltungsort war dieses Mal der Rokokosaal des Kurfürstlichen Palais.

Im März diesen Jahres hatte sich der die Philharmonie tragende Verein gegründet, dessen Ziel es ist, besonders begabten jungen Musikern der Region eine Möglichkeit des Orchesterspiels zu bieten. Keine leichte Aufgabe, die sich der Dirigent des Orchesters, Joachim Mayer-Ullmann, da vorgenommen hat.

"Es ist unglaublich", so Mayer-Ullmann, "wieviele Termine die Jugendlichen heute haben. Es gibt kaum einmal eine Probe, bei denen wirklich alle da sind." Dabei - das betont er ausdrücklich - sind es immer gute und akzeptable Gründe, warum die jungen Musiker nicht zu den Probenterminen erscheinen können. Umso erstaunlicher war es, was dieser neue Klangkörper mit seinem zweiten erarbeiteten Konzertprogramm zu leisten imstande war.

Musik für den Saal fast zu gewaltig



So erklangen vor der Pause das vierte Brandenburgische Konzert von Johann Sebastian Bach mit den Solisten Lea Sobbe, Julia Funk (Blockflöte) und Markus Stolz (Violine) sowie das reine Bläserwerk "Petit Symphonie" des französischen Romantikers Charles François Gounod aus dem Jahre 1885. Im zweiten Teil des Konzerts stand dann mit der Sinfonie Nr. 88 in G-Dur von Joseph Haydn die Klassik im Mittelpunkt. Gerade die Sinfonien Haydns stecken voller Klippen und Tücken, die auf den ersten Blick leicht übersehen werden. Das bei einem Jugendorchester nicht alles glatt läuft, dass es Stolperstellen gibt, die nicht unbemerkt bleiben, ist eine normale Sache.

Mayer-Ullmann aber hat eine liebevolle Art, seine jungen Mitstreiter durch solche Passagen zu führen und, wenn sie denn tatsächlich einmal von der Bahn geraten, wieder ins rechte Fahrwasser zu bringen. Sein Blick und sein klares, immer aufmunterndes und einladendes Dirigat richtet sich dahin, wo es musikalisch gleich brennen könnte. Trotzdem hatte das Konzert ein kleines Problem. Der Rokokosaal des Kurfürstlichen Palais war eigentlich zu klein für eine solche Veranstaltung. Das zeigten nicht nur die stehenden Zuhörer, das machte sich auch in der Musik bemerkbar, die für den Raum an manchen Stellen zu gewaltig war.

Der Begeisterung des Publikums - das zeigte der kräftige Applaus - tat dies aber keinen Abbruch.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort