Von Bussen und Ärger

Die Mitglieder des Ortsbeirats Olewig hadern mit der Trierer Stadtverwaltung. Diese hatte die Bushaltestelle "Kleeburger Weg" verlegt und eine neue Radspur markiert. Jetzt forderte der Rat einstimmig, den ursprünglichen Zustand wieder herzustellen.

 Dass eine Bushaltestelle mitten in einem Radweg eingerichtet werden kann, monierte der Ortsbeirat Trier-Olewig während eines Ortstermins. TV-Foto: Ludwig Hoff

Dass eine Bushaltestelle mitten in einem Radweg eingerichtet werden kann, monierte der Ortsbeirat Trier-Olewig während eines Ortstermins. TV-Foto: Ludwig Hoff

Trier-Olewig. Kopfschütteln hat die Entscheidung der Trierer Stadtverwaltung bei den Mitgliedern des Olewiger Ortsbeirats ausgelöst, die Bushaltestelle "Kleeburger Weg" in der Gustav-Heinemann-Straße aufzugeben und stattdessen 150 Meter weiter stadteinwärts auf der gleichen Straßenseite einen neuen Ersatzhaltepunkt für Busse einzurichten. Die Maßnahme sei "irrsinnig", ärgerte sich Ortsvorsteherin Hannelore Komes (CDU) bei dem zurückliegenden Ortstermin. Leider sei die Verwaltung nicht zu bewegen gewesen, einen Vertreter zum Termin zu schicken. Hannelore Komes sprach mit ihren Ratskollegen und einigen Anwohnern. Jetzt sei durch die Haltestelle ein Gefahrenpunkt mit erheblicher Tragweite geschaffen worden, so die einstimmige Auffassung des Rats. Grund: Am Kleeburger Weg beginnt neuerdings ein abgegrenzter Radweg Richtung Stadtmitte, der aber schon nach wenigen hundert Metern "auf der Fahrbahn einfach so endet". Kurios: Einige Meter davor, mitten in dem abgegrenzten Radweg, wird die für Fahrradfahrer reservierte Fläche durch eine Bushaltestelle (ohne Haltebucht) unterbrochen. Wenn hier Busse halten zum Ein- und Aussteigen von Fahrgästen (was nicht selten vorkommt am Tag), bleiben den Zweiradfahrern eigentlich nur zwei wenig attraktive Möglichkeiten: Entweder sie fahren infolge der Sichtbehinderung auf den Bus auf, oder sie müssen auf die normale Fahrbahn des motorisierten Verkehrs ausweichen. Beide Male sieht der Ortsbeirat "erhebliches Gefährdungspotenzial" für die Radler. Zudem befindet sich die Bushaltestelle genau vor einer Garagenanlage. Mehrere Anrufe von erzürnten Bürgern habe sie in den vergangenen Wochen entgegengenommen, so Hannelore Komes. Also beschloss der Rat einstimmig, die Verwaltung aufzufordern, den bisherigen Zustand wiederherzustellen. In letzter Zeit bilden sich zudem Rückstaus stadtein- wie stadtauswärts — ein Phänomen, das an dieser Stelle bislang nie ein Thema gewesen sei. Verantwortlich dafür sei aber auch die aufgegebene Rechtsabbiegespur nach Irsch und Filsch. Diese Fahrspur aber sei notwendig für einen geordneten, fließenden Verkehrsablauf, sagte Hans-Hermann Palm mit Hinweis auf die in 24 Stunden gezählten 18 000 Fahrzeuge. Begrüßt wurde das Angebot der Verwaltung, die Schaltung der Ampelanlage Riesling-Weinstraße/Im Tiergarten zu überdenken und gegebenenfalls auszuweiten. Peter Terges griff augenzwinkernd die jüngste Ausschreibung der Stadt für einen Stadtplaner auf: Der könnte sich Gedanken machen über den Zuwachs in den neuen Baugebieten in den Höhenstadtteilen. Ein Baumarkt auf Triers Höhe würde dazu beitragen, dass täglich 1000 Autos weniger durch Olewig oder Kürenz führen.

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