Von Chefin zu Chefin

TRIER. Unternehmerinnen, Existenzgründerinnen und Freiberuflerinnen haben in Trier wieder ein Forum, um sich mit ihren Geschäftsideen zu präsentieren. Zum zweiten Mal finden am Mittwoch und Samstag, 9. und 12. November, im Modehaus Marx die "Frauenpowertage" statt.

 Frauen als ihre eigenen Chefs: Unternehmensberaterin Dagmar Pilzecker (links) im Gespräch mit Schmuck-Designerin Claudia Schneider.Foto: Cordula Fischer

Frauen als ihre eigenen Chefs: Unternehmensberaterin Dagmar Pilzecker (links) im Gespräch mit Schmuck-Designerin Claudia Schneider.Foto: Cordula Fischer

Veranstalter der "Frauenpowertage" sind der Arbeitskreis "Frauen und Arbeit" des Verbundsystems Arbeitsmarktintegration Benachteiligter in der Region Trier, das Büro Plan B und das Agenturhaus Trier. Das Thema Existenzgründung "transparent zu machen" und Frauen die Möglichkeit zu bieten, "sich zu zeigen und andere Frauen zur Selbstständigkeit anregen", sei das Ziel der Frauenpowertage, erklärt Beate Stoff vom Büro Plan B. Gewünscht sei es auch, dass Interessierte Rat suchen und sich Informationen und neue Kontakte verschaffen.Die Balance finden

Von der Grabmalgestaltung bis zum Schmuckdesign, von Unternehmensberatung über Finanzdienstleistungen bis zum Kuchen- und Tortenservice - bei den "Frauenpowertagen" zeigen zwanzig Frauen, wie sie ihren Weg zur eigenen Firma gefunden haben und welche Barrieren sie einreißen mussten. Teil der "Frauenpowertage" ist auch ein Diskussionsabend am Mittwoch, 9. November, 19 Uhr, zum Thema "Alles unter einem Hut? Die Balance finden zwischen Arbeit, Leben, Familie Freizeit". Denn immer noch hätten Frauen mit Vorurteilen zu kämpfen oder es bei Banken schwerer als männliche Existenzgründer, einen Kleinkredit zu bekommen, weil der familiäre Hintergrund häufig als negativer Faktor in die Entscheidung einfließe, sagt Stoff. Das ist nichts Neues für die Thalfanger Unternehmensberaterin Dagmar Pilzecker. Die 42-Jährige ist seit 1996 selbstständig und berät in der Praxis Männer, aber auch viele Frauen, die den Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt planen, eine neue berufliche Perspektive suchen. Maßgeschneiderte Lösungen und komplette Hilfestellungen von öffentlichen Stellen zu erhalten sei oft nicht möglich. Existenzgründer seien meist von der Informationsflut so erschlagen, dass es ihnen schwer fiele, den Überblick zu behalten, sagt Pilzecker. Der "Nest-Faktor", den Frauen suchen, fehle dabei. Wichtig sei es, "das Individuelle meiner Geschäftsidee zu fassen. So kann ich mein Konzept auch besser verkaufen. Ich muss mich mit meiner Idee wohl und sicher fühlen", sagt Uta Hemmerich-Bukowski vom Trierer Büro DiWiSo. Als Angestellte spielten Frauen häufig eine gute zweite Rolle, sagt Beraterin Pilzecker. Als Firmenchefin müssten sie lernen, ihre eigenen Ideen durchzukämpfen und in der ersten Reihe zu stehen. Ihren Weg zu finden, ihre Ideen und Ziele zu verwirklichen und diese mit ihrer Lebenssituation zu vereinbaren war die Intention von Claudia Schneider aus Kordel. Die 38-Jährige ist zweifache Mutter und Designerin mit eigener Werkstatt für Schmuck und Objekte. "Viele Frauen machen sich teilzeit-selbstständig.. Aber dafür ist bei den Behörden oft der Weg verstellt", sagt sie. Deswegen sei die Vernetzung von Unternehmensgründerinnen ebenso wichtig wie der Austausch und Angebote wie die der Frauenpowertage. Das nächste Präsentationsforum findet am Samstag, 12. November, von 11 bis 16 Uhr statt, die Diskussionsrunde am Mittwoch, 9. November, um 19 Uhr. Beide Veranstaltungen sind im Modehaus Marx. Informationen: www.frauenpower-trier.de

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