Von Dommäusen und Rock-Experten

Was für ein Tohuwabohu: 3000 Kinder haben gestern den Dom in einen riesigen Kindergarten verwandelt. Der TV machte mit.

Trier. Früh morgens setzt sich die Karawane aus Nittel mit dem Zug in Bewegung, jetzt ist sie angekommen. Ehrfurchtsvoll strecken die Kinder des Kindergartens St. Martin aus Nittel die Köpfe gen Decke des mächtigen Doms. Doch die Scheu fällt schnell: "Wir wollen die Dommäuse sehen", sagt Larissa. "Und den heiligen Rock auch", ergänzt Gil. Wie ein Profi erklärt er der Führerin Marianne Slaby, was der Heilige Rock ist: "Den hatte Jesus an, als der gestorben ist."Zunächst aber geht es tatsächlich zu den beiden Dommäusen Hella und Stanti, die auf einer Treppe im Eingangsbereich sitzen. Hier herrscht wüstes Gedränge. Die Kinder aus Nittel, aber auch viele andere Gruppen lassen sich nur mühsam von den zwei süßen Nagern wegbewegen.Nur wenig später staunen die Kinder schon wieder. "Da oben sitzt der Organist. Er hat drei Monitore, auf denen er die Gottesdienste verfolgt und sogar eine eigene Toilette", sagt Slaby und zeigt auf die Orgel. Sie führt die Kinder nun zunächst hinab in die Krypta und dann wieder hoch in die Heilig-Rock-Kapelle. "Stau", sagt Leiterin Hiltrud Schuster. Nervös wippen die Kinder umher, nach fünf Minuten geht es am mürrischen Wächter vorbei weiter. "Gesehen haben wir den nicht. Der liegt da in einem Sarg", schildert Marie ihre Eindrücke. Nicht ganz richtig: In dem klimatisierten Glaszelt lagert der Rock tatsächlich in einem Holzschrein. "Rock-Experte" Gil weiß auch warum: "Weil der sonst in Staub zerfällt. Er ist schon ganz alt." Nach einer halben Stunde ist die Führung vorüber. Im Zelt sammeln sich die Kinder. "Das war super", rufen alle während der Essenspause.Doch es geht noch weiter. Die 24 Kinder teilen sich in zwei Gruppen für die Workshops "Noah unterm Regenborgen" und "Der verschwundene Regenbogen." Später, um 14 Uhr, wartet noch der Gottesdienst - und dann geht's zurück nach Nittel.

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