Von Elfen und Bommeln

Trier · Im Vorjahr war es ein Kochbuch, jetzt sind es reflektierende Bommelmützen: Zwölftklässler der BBS für Wirtschaft haben ein eigenes Unternehmen im Rahmen des Junior-Projekts gegründet. Ziel ist neben dem Verkauf der Mützen, Generationen zusammenzubringen.

 Mit Bommelmützen und generationenübergreifendem Stricken zum eigenen Unternehmen: Die Zwölftklässler des Trie rer Wirtschaftsgymnasiums lernen mit ReBo, wie die Wirtschaft funktioniert. TV-Foto: Björn Pazen

Mit Bommelmützen und generationenübergreifendem Stricken zum eigenen Unternehmen: Die Zwölftklässler des Trie rer Wirtschaftsgymnasiums lernen mit ReBo, wie die Wirtschaft funktioniert. TV-Foto: Björn Pazen

Trier. Sie schwärmen derzeit aus, um Mit-Stricker zu finden. Nein, es geht nicht um die TBB-Aktion "Trier strickt" und den längsten Fanschal der Welt, es geht um ein von Schülern gegründetes Unternehmen an der Berufsschule für Wirtschaft in Trier. ReBo heißt das Unternehmen, das von 17 Zwölftklässlern des Wirtschaftsgymnasiums zu Schuljahresbeginn ins Leben gerufen wurde. ReBo ist die Abkürzung für reflektierende Bommelmützen - und mit dieser Geschäftsidee gehen die Schüler beim bundesweiten Junior-Projekt des Instituts der deutschen Wirtschaft an den Start.
Ältere stricken, jüngere planen


"Wir suchen Menschen, die Spaß am Stricken haben und uns bei der Mützenproduktion helfen", sagt Melanie Mai von ReBo. Sie war bereits in einem Seniorenheim in Schweich - und dort wurde das Projekt begeistert aufgenommen. Die Senioren erhalten die Wolle, machen sich nützlich, und als "Lohn" sorgen die Schüler für Unterhaltung, Freizeitgestaltung sowie Kaffee und Kuchen.
"Unser Minimalziel sind 100 Mützen", sagt Thomas Schleimer, Vorstandsvorsitzender von ReBo - und um dieses Ziel zu erreichen, stricken auch schon viele Verwandte mit. "Wer es drauf hat, schafft eine Mütze an einem Abend", sagt Schleimer. Wolle und Strickvorlage werden gestellt - und gerne freuen sich die eher strick-unerfahrenen Schüler auch über einige Lektionen in Handarbeit. "Wir nennen unsere Unterstützer liebevoll ‚helfende Elfen‘", sagt Melanie Mai.
Das Besondere an diesen Mützen sind die reflektierenden Fäden, die in die Bommel eingearbeitet werden. "Die Zielgruppen sind Kinder und Jugendliche, die gerade in der dunklen Jahreszeit im Straßenverkehr gesehen werden wollen. Aber auch unsere Eltern fanden die Mützen toll", sagt Schleimer. Wenn genügend Mützen gestrickt sind, startet der Verkauf - geplant ist Mitte/Ende November.
"Wir wollen mit unserem Projekt Generationen verbinden. Ältere Menschen engagieren sich für jüngere und alle zusammen gestalten die Mützen - und wir sind das Bindeglied", berichtet Anna Willems über die Phase der Ideensammlung. Zunächst hatte man andere Vorschläge, schließlich einigten sich die Teilnehmer auf reflektierende Bommelmützen.
Über den Verkaufspreis und die Vermarktung wird derzeit noch intensiv diskutiert - auch außerhalb der Unterrichtszeiten.
"Das Junior-Projekt vermittelt nicht nur Wissen zu Unternehmen und Wirtschaft, sondern erzieht die Schüler auch zu Eigenständigkeit. Sie werden Fehler machen, werden aber auch aus diesen Fehlern lernen", sagt Lehrer Jürgen Schmidt, der das Junior-Projekt schon seit über 15 Jahren an der BBS betreut. Im Vorjahr war die Schule mit einem Kochbuch Zweiter in der Landeswertung.
"Wir suchen derzeit noch Werbepartner für unser Projekt und natürlich auch Anteilseigner, die unsere Aktien kaufen", sagt Ahmed Al-Saidi, der für den Internetauftritt zuständig ist - als Internetseite sowie in den sozialen Netzwerken Facebook und Instagram findet man ReBo schon. Und dort soll als besonderer Teil des Projekts auch "die Mütze auf Reisen gehen". "Wir würden uns freuen, wenn Leute, die unsere Mützen gekauft haben, Bilder hochladen, die sie in allen Ecken und Enden der Welt zeigen", sagt Jana Roth. So wollen die Schüler auch global Werbung für ihr Motto machen: "Trier geht ein Licht auf."
Informationen zum Projekt im Internet unter <%LINK auto="true" href="http://www.rebo-trier.jimdo.de" class="more" text="www.rebo-trier.jimdo.de"%>. Wer gerne Mützen stricken oder Werbepartner werden will, kann unter dem Punkt "Support" eine Mail an die Schüler schreiben.

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