Von Ruhestand keine Rede

Eine weitere Institution der Uni Trier geht in den Ruhestand, jedenfalls "amtlich": Romanistik-Professor Hartmut Köhler hält morgen seine Abschiedsvorlesung. Der 68-Jährige hat im kulturellen Leben der Stadt seine Spuren hinterlassen.

 Prof. Hartmut Köhler.TV-Foto: Archiv/Hans Krämer

Prof. Hartmut Köhler.TV-Foto: Archiv/Hans Krämer

Trier. (DiL) Die akademische Laufbahn des in der Nähe von Berlin Gebürtigen führte über Freiburg, Jena, Aachen und Dijon 1994 an die Mosel. Köhler, in vielen romanischen Sprachen zu Hause, glänzte nicht nur als Hochschullehrer, sondern vor allem auch mit preisgekrönten Übersetzungsarbeiten. Für seine Paul-Valéry-Übersetzungen erhielt er den Paul-Celan-Übersetzerpreis, die Eindeutschung des für fast unübersetzbar gehaltenen Barockromans "Criticon" des Spaniers Baltasar Gracian brachte ihm im Frühjahr 2008 den renommierten Cotta-Literaturpreis ein.

Köhler, dessen literarische "Hausgötter" Dante und Romain Rolland sind, gehörte zu den Initiatoren des Antikenfestspiel-Symposiums und betreute die ambitionierte Rahmenveranstaltung über viele Jahre. Vor wenigen Monaten übernahm er den Vorsitz der kammermusikalischen Vereinigung Trier - er wird also der einheimischen Kulturszene erhalten bleiben.

Der Uni übrigens auch. Drei Jahre lehrte er im Rahmen einer Seniorprofessur bereits über das normale Ruhestandsalter hinaus, nun firmiert er auf der Homepage seines Fachbereichs als "Rentnerprofessor" - eine Option, auch jenseits der 68 seine Kompetenz der Hochschule zur Verfügung zu stellen, auch wenn der Terminus in Verbindung mit der Person skurril erscheint.

Insofern ist seine Abschiedsvorlesung wohl eher ein formeller Akt. "Vom Handwerk der Dichtung" wird er erzählen, ein Feld, zu dem er als Übersetzer sicher mehr sagen kann als mancher andere.

26. November, 17.15 Uhr, Hörsaal 10 im E-Gebäude.

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