Von Tauben bis zu Delfinen

Das Bischöfliche Dom- und Diözesanmuseum Trier konnte seine Reliefsammlung jetzt um einige moderne Exponate sehr junger Künstler erweitern. Aus Anlass der Konstantin-Ausstellung befassten sich in einem Ferien-Workshop zwölf Kinder unter dem Titel "Was macht der Noah in dem Kasten?" mit Sarkophag-reliefs. Mit Hammer und Meißel stellten die Kinder eigene Reliefs her.

Trier. (red) Die zwölf Kinder zwischen sieben und 14 Jahren hatten zunächst viel Spaß bei den morgendlichen Rundgängen durch das Museum. Noch mehr Freude machte ihnen der praktische Teil: Malen, Basteln und sogar Steinebearbeiten standen auf dem Programm. "Als erstes haben wir mit Pappmaschee gearbeitet, dann durften wir auch mit Gips und Ton unsere eigenen Reliefs herstellen", erzählt der achtjährige Johannes begeistert. "Und dann durften wir sogar eigene Steinreliefs mit dem Meißel machen, so wie die bei Konstantin", ergänzt Barbara (11). Museumspädagoge Markus Groß-Morgen leitete das Ferienprogramm: "Wir haben uns morgens zuerst die antiken Sarkophage angeschaut, auf denen Motive wie Noah und die Arche, Jona und Christus abgebildet sind, und uns darüber unterhalten. Erst kam die Theorie, dann die Praxis." Höhepunkt für die Kinder: das Behauen echter Steine mit denselben Werkzeugen wie vor 1700 Jahren. Steinmetz Stephan Raquet begleitete die Arbeit der Kinder und zeigte ihnen die Funktionsweisen antiker Bohrer und anderer Werkzeuge.Die Phantasie der Nachwuchskünstler kannte bei der Motivwahl keine Grenzen. Julius (8) und Sandra (7) wählten klassische Symbole wie das Christogramm oder eine Friedenstaube. Barbara und Timeri (beide 11) entschieden sich für ein Katzen- und Delfin-Relief. Warum nicht Noah und seine Arche? "Ich finde einen Delphin schöner", sagte Timeri. "Außerdem ist der Bart von Noah sehr schwer", ergänzte Barbara. Zudem hatten beide ja schon eine Arche aus Pappmaschee gebaut. Sowohl Programmleiter Groß-Morgen als auch Steinmetz Raquet zeigten sich sehr zufrieden mit den jungen Künstlern, die sehr akribisch an die Arbeit gingen. "Einige haben ihre Steinblöcke mitgenommen und wollen sie zu Hause noch verfeinern", sagte Raquet. Bereits der erste Ferienkurs, bei dem es um Deckenmalereien ging, sei erfolgreich verlaufen; die Teilnehmer seien begeistert gewesen. In der ersten Woche der Herbstferien werden dann wieder Klopfgeräusche im Innenhof des Museums zu hören sein: Dann wird der nächste Ferienkurs stattfinden.Infos zur Konstantin-Ausstellung und ihrem Begleitprogramm gibt es im Internet unter www.konstantin-ausstellung.de

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