Von der Eifel zum All

Er ist ein perfekter Kandidat für Berufs-Rate-Spiele. Darauf, womit Edwin Lorse sein Geld verdient, kommt so schnell niemand: Der in Trier geborene und in der Eifel aufgewachsene Fremdenverkehrs-Fachmann bereitet in den USA Weltraum-Touristen auf ihr Abenteuer vor.

Trier/Cape Kennedy. Als Edwin Lorse auf volksfreund.de einen Artikel über die Weltraum-Touristin Sonja Rohdes las, berührten sich für ihn alte und neue Heimat, Vergangenheit und Gegenwart. Er schrieb gleich eine E-Mail an die Redaktion. Denn der gebürtige Eifeler ist Vizepräsident der Firma ZERO-G im Kennedy Space Center im US-Bundesstaat Florida, die die junge Frau in einem Schwerelosigkeitstraining auf ihr Abenteuer vorbereitet hat. Edwin Lorse wurde 1964 in Trier geboren. Er besuchte die Graf-Salentin-Schule in Jünkerath, die Berufsgrundschule in Gerolstein sowie die Berufsschule in Prüm. Dann zog es ihn ins Ausland.Faszination der Raumfahrt

Die Lust, zu reisen und das Glück, diese als Fremdenverkehrs-Fachmann zum Beruf machen zu können, trieben ihn in die USA, nach Thailand, Malaysia, Kenia, Indien, Sri Lanka, auf Mauritius, die Malediven, die Seychellen. Die Entwicklungen in der privaten Raumfahrt verfolgte Lorse mit Faszination und Interesse: "Der Weltraum, das ultimative Zielgebiet!" Als ihm die Firma ZERO-G, die auf Weltraumflüge vorbereitet, einen Job anbot, war seine Antwort klar: "Ich brauchte nur eine Stunde, um mich zu entscheiden." Seit Februar 2004 arbeitet Edwin Lorse nun dort und blickt auf 14 Stunden Schwerelosigkeit zurück. Wie fühlt sich das an, schwerelos zu sein, den Gesetzen von Raum und Zeit zu entfliehen? "Ein Gefühl ultimativer Freiheit macht sich breit, ein unglaubliches ‚Zen-Gefühl'. Erinnerungen an Filme wie ‚2001 - Odyssee im Weltraum' werden wach; nur ist es hier kein Film, sondern die Wirklichkeit", schwärmt Edwin Lorse. Bei der abwechslungsreichen Arbeit mit Privatleuten, Nasa-Astronauten und Wissenschaftlern wie Stephen Hawking, aber auch mit Filmproduzenten für Filme wie Matrix II und III bleibt nur wenig Zeit für ausgedehnte Besuche in der alten Heimat, der Eifel. "Vermisse deutsche Kultur und Küche"

Zuletzt legte er auf einer Geschäftsreise von St. Petersburg zurück nach Las Vegas im März einen Zwischenstopp ein. Bei aller Weltläufigkeit schwingt ein wenig Wehmut mit, wenn Lorse erzählt: "Kultur und das gute deutsche Essen vermisse ich schon mal hier in den USA - und das immer noch, nach fast 20 Jahren."

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