Von der Platte auf die Scheibe

EHRANG. Bekannt ist er als "Roth's Pitt": der Bassist Peter Roth-Ehrang, der bis zu seinem frühen Tod in den 60er auf den großen Konzertbühnen glänzte. Jetzt sind viele seiner Lieder auf einer CD verewigt.

Die Idee, die Werke des international bekannt gewordenen Bassisten Peter Roth-Ehrang auf eine CD zu brennen, hatte der Verein Schöneres Ehrang-Quint schon länger. Doch dann vergingen etliche Jahre, bis man sich die Rechte an den Liedern gesichert, Material mit Hilfe der Angehörigen beschafft und alles "unter Dach und Fach" hatte, erinnert sich Vereinsmitglied Heinz Hellenbrand. Vergangenes Jahr war es dann soweit - die neue CD mit 22 Wein- und Heimatliedern und Opernarien wurde präsentiert. Etwa 150 Stück wurden bislang produziert. "Die Nachfrage ist gut", freut sich Hellenbrand. Schließlich hätten noch viele interessierte Ehranger alte Vinylplatten mit Stücken des Künstlers, jedoch nicht mehr die technische Ausstattung, sie auch abhören zu können. Mit der CD ist ein Stück Heimatgeschichte - und dank der ausführlichen Biographie im Inneren der CD-Hülle - seine Lebensgeschichte festgehalten worden. Der Sänger Peter Roth-Ehrang war Autodidakt und stieg dennoch in die erste Reihe der deutschen Bassisten auf. 1925 in Ehrang geboren, startete Roth-Ehrang nach einer privaten Gesangsausbildung seine Karriere in Trier, ehe er Engagements in Dessau und Leipzig, Berlin und Hamburg erhielt. Roth-Ehrang stand mit weltbekannten Künstlern wie Birgit Nilson, Rudolf Schock oder Fritz Wunderlich zusammen auf der Bühne - ein paar dieser Stücke sind auch auf der CD zu hören, die zum Teil noch nie veröffentlicht wurden. Als Mitglied im Männergesangverein 1880 Rheinland blieb der Bassist zeitlebens mit seiner Heimat Ehrang sehr verbunden und nahm aus Liebe zu ihr den Künstlernamen Peter Roth-Ehrang an, erinnert sich Paul Schneiders, der Ehrenvorsitzender des MGV 1880. Roth-Ehrang starb als 41-Jähriger in Hamburg an den Folgen eines Herzinfarkts. Bis dahin konnte er mit seinem "schwarzen Bass, den er auch sehr lyrisch singen konnte" beachtliche Erfolge feiern, so der Ehranger Sänger Horst Lorig, der Roth-Ehrang ebenfalls kennt. Dem weltberühmten Bariton Franz Grundheber aus Biewer sei Roth-Ehrang ein großes Vorbild gewesen. Bemerkenswert sei auch der Auftritt des Bassisten als "Fafner" bei den Bayreuther Festspielen gewesen, wo er seit 1961 ständiges Mitglied war und den selten verliehenen "Nibelungenring" erhielt. Die CD ist zum Preis von zehn Euro erhältlich bei Heinz Hellenbrand, Telefon 0651/66494 oder Ortsvorsteher Günther Merzkirch, Telefon 0651/66978. Drei Euro des Verkaufspreises gehen an den Verein Schöneres Ehrang-Quint, der den Trinkwasserbrunnen auf dem Peter-Roth-Platz unterhält.

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