Von der Stadt abgekappt

TRIER-FEYEN/WEISMARK. Wieder einmal stand der "Handwerkerpark" auf der Tagesordnung des Ortsbeirats Trier-Feyen-Weismark. Die Zuhörer interessierten sich jedoch mehr für den Tagesordnungspunkt "direkte Busanbindung Weismark in die Saarstraße sowie zu den Innenstadthaltestellen".

Viele Redebeiträge und ein handfestes Ergebnis: In seiner Sitzung verabschiedete der Ortsbeirat Feyen-Weismark eine einstimmige Resolution aller im Kommunalparlament vertretenen Parteien und Gruppierungen an den Aufsichtsrat der Trierer Stadtwerke. Dieser wird aufgefordert, die direkte Stadtbus-Verbindung zwischen Weismark und Saarstraße sowie zu den zentralen Innenstadthaltestellen Stresemannstraße, Nikolaus-Koch-Platz und Treviris- Passage wieder in dem gewohnten Zuschnitt herzustellen. Beiräte fordern zügige Sanierung

Rainer Lehnart (SPD) hatte die Resolution zur Sprache gebracht, die auf Anregung von Wolfgang Raab (CDU) dann noch um folgenden Passus ergänzt wurde: Die Stadtverwaltung wird aufgefordert, sich um eine zügige Überprüfung einer Sanierung der Aulbachbrücke zu kümmern oder deren Neubau vorzusehen, damit die alte Linienführung ab Saarstraße von den Bussen wieder gefahren werden kann. Wie vom Rest der Stadt abgekappt kommen sich die besorgten Bürger der Weismark mittlerweile vor. Jedenfalls wurde dies aus den vielen Wortmeldungen mehr als deutlich: Ärzte, Geldinstitute, Geschäfte, Alltagserledigungen schlechthin, der Besuch des Friedhofs und vieles mehr seien für sie nicht mehr möglich durch die neue Linie, äußerten sich besorgte Zuhörer, nachdem auf Antrag von Ortsvorsteher Michael Jacoby (CDU) der Ortsbeirat für diesen Beratungspunkt die "Öffentlichkeit hergestellt" hatte. Stein des Anstoßes ist die Sperrung der Aulbachbrücke (der TV berichtete), weshalb die Stadtbusse den Trierer Süden von der Weismark nicht mehr direkt bedienen. Keinesfalls zu akzeptieren sei der Kompromiss über den "Hopfengarten". Diese Trassenführung sei zu umständlich. Rainer Lehnart drückte es so aus: "Wenn ich von A nach B möchte, nutzt es mir nichts, wenn ich einen Bus von A nach C habe." Für die Grünen führt die neue Linie insgesamt zu einer Verschlechterung des Angebots im Öffentlichen-Personen-Nahverkehr. An dem Zustand der Aulbachbrücke sei die Stadt selber schuld, wetterte ein Zuhörer. Sein Nachbar wies darauf hin, dass "schon zu Bahnzeiten die Brücke marode war und jetzt erst recht". Abgeschmettert (Abstimmungsergebnis fünf Ja-, fünf Nein-Stimmen, bei Enthaltung des Ortsvorstehers) wurde die von der CDU favorisierte Zustimmung zum Bebauungsplan Handwerkerpark Feyen (Einleitung eines ergänzten Verfahrens und dritte öffentliche Auslegung). Wegen der Öffnung des Weges "Zum Pfahlweiher" will der Ortsbeirat noch in diesem Jahr einen Erörterungstermin mit den zuständigen Stellen machen. Die Ratsmitglieder sehen ihre Aufgabe auch darin, den betroffenen Anwohnern die Ängste vor einer Wege-Öffnung zu nehmen. Ortsvorsteher Michael Jacoby: "Kein Kleingärtner muss Flächen abgeben." Die neu formierte Bürgerinitiative "Busanbindung Weismark" lädt zu einem Infoabend am heutigen Donnerstag, 28. September, 19 Uhr, in die Aulbachstuben ein.

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