Von wegen "trocken"

TRIER. (red) Schüler des Trierer Hindenburg-Gymnasiums werten im Stadtarchiv Rechnungsbücher der spätmittelalterlichen Badestube aus.

 Trockene Materie?: Die HGT-Schüler sehen dies anders. Foto: HGT

Trockene Materie?: Die HGT-Schüler sehen dies anders. Foto: HGT

Dass das Trierer Stadtarchiv von interessanten Quellen zur Trierer Stadtgeschichte fast überquillt, ist weithin bekannt. Doch wer macht sich schon die Mühe, darin zu forschen und neue Erkenntnisse zutage zu fördern? Neun Schülerinnen und Schüler des Geschichte-Leistungskurses der Jahrgangsstufe 11 des Hindenburg-Gymnasiums Trier hatten dazu unlängst ausgiebig Gelegenheit. Im Rahmen einer Projektwoche beschäftigten sie sich unter Anleitung von Archivdirektor Reiner Nolden und Studienrat Andreas Wagner mit Rechnungsbüchern des 16. Jahrhunderts zur Trierer Badestube, die noch in großer Zahl erhalten sind. Die erste Schwierigkeit lag im Entziffern der alten Schrift: Neben dem ungewohnten Schriftbild machten die zahlreichen Abkürzungen den Nachwuchsforschern zunächst das Leben schwer. Längst außer Gebrauch gekommene Begriffe, Maßeinheiten und Währungen mussten geklärt werden, bevor man mit der eigentlichen Auswer-tung des Materials anfangen konnte. Dabei konnten die Oberstufenschüler erleben, wie mühsam es sein kann, alte Quellen "zum Sprechen zu bringen", aber auch, wie viele Informationen sich aus dem trockenen Zahlenmaterial der Rechnungsbücher herausarbeiten lassen. Ausstellung über die Ergebnisse geplant

Zum Ausgleich für die harte Arbeit kamen sie in den Genuss einer Exklusivführung in die Magazinbestände des Stadtarchivs, wo sie auch das berühmte Goldene Buch der Abtei Prüm im Original bestaunen durften. Die Ergebnisse der Projektarbeit sollen im Verlauf des kommenden Jahres aufbereitet und in Form einer kleinen Ausstellung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. ./neb

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