Vor der Haustür helfen

TRIER-HEILIGKREUZ. Nach dem Tod ihres Mannes vor vier Jahren gründete Ingrid Kostka eine gemeinnützige Stiftung. Seither hat sie mit einem Teil ihres "ansehnlichen Vermögens" viel Gutes getan und möchte weiterhin vor allem "regional helfen". Am Mittwoch feiert die gebürtige Triererin ihren 75. Geburtstag.

Am Klingelschild des kaum zu übersehenden, schmucken Anwesens in Heiligkreuz ist immer noch "E. Kostka" zu lesen. Dabei ist der Hausherr, Ernst Kostka, vor vier Jahren verstorben. Doch nicht nur dies erinnert immer noch an Ingrid Kostkas Ehemann, den sie 1956 geheiratet hatte, sondern auch der Name der Stiftung, die die 74-Jährige im Jahr 2003 gegründet hat. Ganz offen erzählt sie, was sie dazu bewegt hat, die "Ernst-und-Ingrid-Kostka-Stiftung" ins Leben zu rufen: "Wir haben durch unseren Spielautomatenvertrieb und unsere Gaststätten (weit über 100) viel Geld verdient. So hat mein Mann mir ein ansehnliches Vermögen hinterlassen, und ich wollte es vor allem regional einsetzen. Schließlich ist das hier unsere Heimat, also möchte ich den Menschen hier helfen. Das Leid vor der eigenen Haustür wird oft übersehen." Seither unterstützt die "leider kinderlos" gebliebene Frau unterschiedliche wohltätige Projekte. Die ursprüngliche Idee, vor allem Schwerstkranken im Trierer Mutterhaus zu helfen, hat sich mittlerweile ausgeweitet. Vor allem notleidende Kinder, deren Eltern "oft arbeits- und mittellos sind", liegen Ingrid Kostka am Herzen. Ihnen möchte sie mit ihrem Geld unter die Arme greifen, und so kommt sie beispielsweise für Fahrtgeld der Eltern auf, die ihr Kind aus größeren Entfernungen täglich im Krankenhaus besuchen wollen, oder finanziert die medikamentöse Behandlung. "Es ist ein sehr gutes Gefühl"

Momentan ist sie aber auch im Gespräch mit einem Professor, um eventuell für die Anschaffung eines Gerätes zur Früherkennung von Schäden im Mutterleib mit aufzukommen. Auch die Villa Kunterbunt tritt gelegentlich an sie heran und bittet um Unterstützung. Gerne arbeitet die verwitwete Frau auch mit der "Arbeitsgemeinschaft Trierer Kinder" zusammen, die sich für bedürftige Kinder in der Region stark macht und zum Beispiel mit "kleinen Dingen, wie einem Zuschuss für eine Klassenreise Kindern große Freude macht". "Ich mache das gerne. Es ist ein sehr gutes Gefühl zu helfen. Ich war selbst einmal drei Jahre im Krankenhaus und weiß, was es heißt, nicht ganz gesund zu sein." Sie selbst erfreut sich mittlerweile wieder guter Gesundheit und bereitet sich jetzt erst einmal auf ihren 75. Geburtstag am kommenden Mittwoch vor. Bei "hoffentlich schönem Wetter" wird sie mit Freunden und Verwandten im "schönen Ambiente der Orangerie im Nells Park" feiern. Auch wenn sie mit ihrer Stiftung, die von einer fünfköpfigen Kommission geleitet wird, schon vieles bewegen konnte, "zählt jeder Cent, und deshalb bin ich um jede Spende dankbar." Ernst und Ingrid Kostka-Stiftung, Bayerische Hypo-und Vereinsbank AG Trier, Kontonummer 354744444. BLZ 58520086.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort