Vorerst bleibt alles wie gehabt

Doch kein Umzug: Die Blumenhändler vom Hauptmarkt müssen im Advent nicht auf den Kornmarkt ausweichen. Die Vorentscheidung über einen Eislaufbahn-Standort will die Stadt am Montag treffen.

 Kompromissfläche Brunnenhof? Wenn schon nicht vor der Porta Nigra möglich, so hätte Arbeitskreis-Simeonstraße-Chef Oliver Louisoder gerne den Segen für eine Eislaufbahn im Innenhof des Simeonstifts. TV-Foto: Roland Morgen

Kompromissfläche Brunnenhof? Wenn schon nicht vor der Porta Nigra möglich, so hätte Arbeitskreis-Simeonstraße-Chef Oliver Louisoder gerne den Segen für eine Eislaufbahn im Innenhof des Simeonstifts. TV-Foto: Roland Morgen

Trier. Die eine Standortfrage wurde gestern im Rathaus geklärt. Ergebnis des Gesprächs, zu dem OB Klaus Jensen eingeladen hatte: Die Blumenhändler vom Hauptmarkt können auch im Advent am angestammten Platz bleiben und müssen nicht dem Weihnachtsmarkt weichen. Der Umzug auf den Kornmarkt ist damit zunächst vom Tisch. Im Gegenzug verpflichten sich die Marktleute, ihre Stände genau so lange zu öffnen wie die Weihnachtsmarkt-Buden, also auch abends und sonntags. In den vergangenen Jahren war das nicht der Fall, was laut Jensen "ein suboptimales Bild des weihnachtlichen Hauptmarkts" ergeben habe.

Die Atmosphäre des Gesprächs mit den Markt-Betrieben sei "sehr freundlich" gewesen, erklärt Rathaus-Pressesprecher Jürgen Backes auf TV-Anfrage. Resultat: Vorerst bleibt alles beim Alten. Auch die umzugswilligen Betriebe würden im kommenden Advent auf dem Hauptmarkt bleiben. Die von der Stadt angestrebte "Optimierung" und "Entzerrung" - unter anderem per Verlegung der Weihnachts-Pyramide vom Domfreihof auf dem Hauptmarkt - werde aber 2010 wieder auf die Tagesordnung kommen, kündigt Backes an. Jensen wolle im Frühjahr "erneut mit den Blumenhändlern sprechen - auch über die Option Kornmarkt".

Die Marktleute waren gestern nicht zu einer Stellungnahme zu bewegen. Weder Befürworter des Kornmarkts als Interims-Standort noch Gegner, die das Resultat des Gesprächs mit OB Jensen als Erfolg feiern dürfen, mochten sich offiziell äußern.

Noch ungeklärt ist die Frage nach dem Standort für eine Eislaufbahn, die der Arbeitskreis Simeonstraße gerne in den Wintermonaten an der Porta Nigra installieren würde. Klar ist: Für einen mehr als zweiwöchigen Betrieb auf dem Porta-Vorplatz will die Mainzer Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) nicht ihren Segen geben (der TV berichtete). Als weitere potenzielle Standorte prüft die Stadt nun den Brunnenhof des Simeonstifts sowie den Simeonstiftplatz. Oliver Louisoder, Chef des Arbeitskreises Simeonstraße und Eisbahn-Initiator, hofft auf grünes Licht für den Brunnenhof: "Wir wollen die Sim beleben. Da ist der Simeonstiftplatz für uns zu weit ab vom Schuss."

Laut Rathaus-Sprecher Backes will der Stadtvorstand am Montag abschließend beraten. "Aber eine Entscheidung zugunsten des Brunnenhofs kann aus denkmalrechtlichen Gründen allein in Mainz fallen."

Kommentar

Pro Brunnenhof!

Wenn die Stadt eine Eislaufbahn will - was OB Jensen bejaht - dann muss sie jetzt Farbe bekennen und sich für den Brunnenhof starkmachen. Alle anderen potenziellen Plätze von Korn- über Viehmarkt bis hin zum Simeonstiftplatz sind für 2009/10 unrealistisch. Der Arbeitskreis Simeonstraße steht als Organisator in den Startlöchern, und dass der gerne die Eislaufbahn möglichst nah an den eigenen Geschäften hätte, ist nicht mehr als legitim. Der Brunnenhof ist städtisches Gelände und ein optimaler Veranstaltungsort. Wenn die überdachte Bühnenkonstruktion, die in den Sommermonaten dort steht, den Puristen-Blick auf die Porta Nigra nicht beeinträchtigt, denn tut das eine Eislaufbahn im Winter ebenfalls nicht. r.morgen@volksfreund.de

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