Vorsicht, sonst gibt's Kesselstein

Eine Ausnahme-Spezies hatte am Sonntag den Härenwiesweiher gegenüber dem Südbad in Beschlag: Es waren Hobbykünstler, die sich dem Dampfmodellbau verschrieben haben und damit einer wirklich seltenen Freizeitbeschäftigung nachgehen.

 Fachsimpeln gehörte auch zum Dampfmodell-Treffen des Schiffsmodellbauclubs Trier am Härenwiesweiher. Darin üben sich (von links) die Trierer Harald Pollmer, Jürgen Hoffmann und Ulrich Siepmann aus Limburg an der Lahn. TV-Foto: Ludwig Hoff

Fachsimpeln gehörte auch zum Dampfmodell-Treffen des Schiffsmodellbauclubs Trier am Härenwiesweiher. Darin üben sich (von links) die Trierer Harald Pollmer, Jürgen Hoffmann und Ulrich Siepmann aus Limburg an der Lahn. TV-Foto: Ludwig Hoff

Trier-Weismark. Werden Schiffsmodelle sonst mit einem Verbrennungsmotor oder elektrisch angetrieben, dient hier die gute alte Dampfmaschine als Antrieb. Auch im Kleinen beim Modellbau ist dies eine äußerst aufwendige Technik, wie sich beim Anblick in oder auf den Schiffsrumpf zeigt. Im Grunde funktioniert alles so wie in der guten alten Zeit der Dampfmaschine: Durch den Dampfdruck wird ein Kolben in einem Zylinder bewegt und so weiter. Plastik wäre hier fehl am Platz, denn in den Spielzeugkesseln wird es bis zu 150 Grad Celsius heiß. Vorsicht wird den Zuschauern geraten, sonst verbrennen sie sich die Finger.Weit reisen für das Hobby

Mein lieber Scholli: Erstaunlich, in welchem Tempo die Modelle über das Wasser fegen, einen phänomenalen Wellengang hinter sich herziehen und so gut wie gar kein Geräusch, geschweige denn Krach, verursachen. Unterbrochen wird die Stille ab und an von freundlichem Pfeifen, das an den Trie rer Hauptbahnhof mit Dampflockbeteiligung erinnert. Unter den Ausstellungsstücken sind auch stationäre Dampfmaschinen. Das ausgefallenste Stück ist ein Motorpflug, ebenfalls mit Dampfantrieb. Von weit her kommen die Gäste des ausrichtenden Schiffsmodellbauclubs Trier, unter anderem aus Düsseldorf oder von der Lahn. Menschen, die sich dieses seltene Hobby ausgesucht haben, sind dünn gesät. Die Aktiven des Schiffsmodellbauclubs Trier halten die Dampfmodellbau-Fahne nach wie vor hoch, gerade auch mit ihrem traditionellen jährlichen Treffen. Auf was Modellbauer nicht alles achten müssen, zum Beispiel, dass in den Dampfkessel nur destilliertes Wasser kommt. Sonst bilde sich Kesselstein und den kriege man ganz schwer weg, klärt ein ambitionierter Modellbauer neugierige Zuschauer auf.

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