Vorsorge ist besser

TRIER. Krebs ist ein gesellschaftliches Tabu-Thema – und deshalb ist der Umgang damit für Betroffene und Angehörige alles andere als einfach. Mit Vorträgen und Seminaren im "Darmkrebsmonat März" versucht die Krebsberatungsstelle Trier, die Menschen über die Krankheit zu informieren und bietet Erkrankten eine Anlaufstelle.

Jedes Jahr im März finden im Rahmen des bundesweiten Projekts "Darmkrebsmonat März" Informationsveranstaltungen der regionalen Krebsgesellschaften statt. Zu einem Aktionstag zum Thema Darmkrebs lädt die Krebsberatungsstelle Trier in Zusammenarbeit mit dem Dienstleistungszentrum ländlicher Raum (DLR) Mosel für Mittwoch, 8. März, um 14 Uhr in das Lesecafé des Palais am Domfreihof ein. Ein Vortrag von Professor Dr. Pan Decker zum Thema "Chirurgische Behandlung von Darmkrebs" soll die medizinischen Aspekte einer Darmkrebserkrankung näher bringen. Im Anschluss folgt ein weiterer Vortrag von der Ökotrophologin Brigitta Poppe aus Montabaur zu "Gesundheit für den Darm… mit der richtigen Ernährung". Zu denselben Themen referieren außerdem Chefarzt Dr. Paul Becker und Brigitta Poppe am Donnerstag, 9. März, um 14 Uhr in der Personalcafeteria des St. Franziskus Krankenhauses in Saarburg. "Unsere Beratungsstelle hilft Betroffenen sowohl im sozialrechtlichen als auch im psychoonkologischen Bereich", erklärt Iris Kaufmann, die Leiterin der Krebsberatungsstelle Trier in der Brotstraße. "Wir wollen den Menschen die Angst vor der Krankheit nehmen und sie zu Vorsorgeuntersuchungen ermutigen." Dabei stört die Diplom-Sozialpädagogin, die seit neun Jahren bei der Beratungsstelle in Trier tätig ist, dass in der öffentlichen Berichterstattung die Krankheit oftmals im Zusammenhang mit dem Tod genannt wird. "Man kann mit Krebs selbstverständlich weiterleben, auch wenn die Diagnose für viele erstmal ein großer Schock ist." Die Trierer Beratungsstelle, die der Krebsgesellschaft Rheinland-Pfalz angeschlossen ist, finanziert sich größtenteils durch die Beiträge der derzeit etwa 190 Mitglieder sowie durch Spenden. Zuschüsse der "Deutschen Krebshilfe", eines lokalen Förderbeirats und die Unterstützung des Landes ermöglichen den Betrieb des Beratungsbüros in Trier. Etwa 80 bis 100 Betroffene suchen dort jeden Monat Rat, dazu kommen noch zahlreiche telefonische Anfragen. "Es gibt auch für uns schwierige und belastende Situationen", erklärt Iris Kaufmann weiter, "zum Beispiel, wenn Kinder oder Familien von Krebs betroffen sind. Dann tauschen wir uns auch untereinander aus, um das besser zu verarbeiten." Die Trierer Krebsberatungsstelle in der Brotstraße 53 gibt es übrigens schon seit 1983 - und trotz finanzieller Schwierigkeiten durch rückläufige Spendenbereitschaft in konjunkturell schwachen Zeiten sind die Beraterinnen zuversichtlich: "Die Erkenntnis, die wir den Menschen vermitteln wollen, ist dass Krebs ungleich Tod ist", sagt Kaufmann, "das ist uns bisher immer gut gelungen." Informationen: Informations- und Beratungszentrum Trier, Brotstraße 53, Telefon 0651/40551. Geschäftszeiten von Montag bis Freitag 9 bis 13 Uhr. Spendenkonto: Sparkasse Trier, Kontonummer 914077, BLZ 585501130

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