Wölfie - der "Urstrumpf"

"Ur-Strumpf", Wingertshotten-Trommler und Schlagzeuger in Deutschlands bester Ska-Band: Wolfgang Zähringer verhilft jungen Rockbands auf die Bühne.

 Mehr als ein Hobby: Das Schlagzeug ist Wolfgang Zähringers große Leidenschaft. TV-Foto: Mechthild Schneiders

Mehr als ein Hobby: Das Schlagzeug ist Wolfgang Zähringers große Leidenschaft. TV-Foto: Mechthild Schneiders

Trier. Sie war schon immer seine große Liebe. Wolfgang "Wölfie" Zähringer fand mit acht Jahren zur Musik, besser gesagt zum Schlagzeug. Seinen ersten Auftritt hatte er mit acht Jahren in der Jazzband seines Vaters. "Ich habe immer in Bands gespielt, mit 13 zum ersten Mal in einer Rockband." Heute setzt sich der 41-Jährige für den Nachwuchs ein. Gemeinsam mit Musikerkollege Uwe Reinhard (Jimi Berlin) initiierte er 2007 die Konzertreihe "Die Fabrik rockt" in der Trie rer Tuchfabrik. "Eine spontane Idee vom Altstadtfest, als wir die vielen Coverbands gesehen haben. Uns hat diese Verwurstung von Musik angekotzt." Deshalb fördern sie junge Rockbands aus der Region, die eigene Songs schreiben. "Das ist wichtig, weil sie nur wenige Auftrittsmöglichkeiten haben." Bei der dritten Auflage von "Die Fabrik rockt" sind am 9. Februar die "Carlton Bangs" aus Trier und "The Laconics" aus der Eifel dabei. "Wir wünschen uns, dass sich das etabliert."Nach Trier zog der Koblenzer Schängel 1987, um Pädagogik zu studieren. An der Uni lernte er Horst Köhler kennen, besser bekannt als Guildo Horn. Als der sich 1991 entschloss, seine Spaßidee in die Tat umzusetzen, sei Wölfie die erste Wahl als Drummer bei den "Orthopädischen Strümpfen" gewesen. "Ich bin sozusagen ein Ur-Strumpf", sagt er stolz. Ein Jahr später, nach der ersten Platte, stieg er aus dem Schlagergeschäft aus und bei "The Organic Anti-Beatbox Band" ein. Auch bei "My Friend Harvey" saß er hinter den Drums. Mit "Venus Hyde Maschine", Gewinner des Trierer Rockförderpreises und des Rockbusters, machte er sich als Manager einen Namen.Seit 2000 trommelt Wölfie bei den Wéngert Stompers auf allem, was der Weinberg hergibt: Hotten, Wingertspfähle, Plastikeimer und Weinflaschen. Zuerst aushilfsweise bei einer Ungarn-Tournee, später als festes Mitglied. "Erstmalig musste ich singen, und das auf Platt. Das war eine ungewohnte und lustige Erfahrung." Nach wie vor sei er von der Musik überzeugt. "Wir haben eine total relaxte Atmosphäre und viel Spaß auf der Bühne. Das überträgt sich aufs Publikum."Ganz anders die Musik, die er seit acht Jahren mit seiner zweiten Band "Spy Kowlik" macht: Ska. "Das macht richtig Laune. Wir sind acht Leute zwischen 19 und 41 Jahren und schreiben alle Songs selbst." Vor zwei Jahren holte Wölfie den ehemaligen Trierer Basketballer James Marsh ans Mikro. "Seine Stimme passt ideal. Und als echter Teamplayer ist er eine super Bereicherung für die Band." Das sah der deutsche Rock- und Pop-Musikerverband (DRMV) genauso und kürte die Trierer zur besten deutschen Ska-Band des Jahres 2007.Engagement für Kinder und Jugendliche

Wölfies Leben neben der Musik gehört Kindern und Jugendlichen. Neun Jahre lang war er im Palais für Hausaufgabenbetreuung und Freizeitaktivitäten zuständig. "Ich hatte die ganze Palette: Kinder mit Schulschwierigkeiten, mangelnder Lernbereitschaft und Schulverweigerer." Noch heute hat er Kontakt zu seinen damaligen Schützlingen und deren Familien.Seit 2005 ist der Pädagoge in der Kindertagesstätte St. Valerius in Trier-Feyen für die Hortbetreuung der Grundschüler zuständig, beim gemeinsamen Essen, den Hausaufgaben und in der Freizeit. Und natürlich sorgt er für deren musikalische Ausbildung. Jeden Freitag werden die Rhythmusinstrumente ausgepackt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort