Würdiger Lebensabend in Triers Norden

Eine Konzeptstudie soll in Trier-Nord den Grundstein dafür legen, dass möglichst viele Bewohner auch im Alter in ihrer gewohnten Umgebung bleiben können. Der Stadtrat hat am Donnerstagabend entsprechende Gelder bewilligt.

Trier. (ik) Die Zahl der Trierer, die 60 Jahre oder älter sind, wird amtlichen Berechnungen zufolge von heute 25 Prozent auf 38 Prozent im Jahr 2040 steigen. Die meisten davon möchten ihren Lebensabend in ihrer vertrauten Wohnung verbringen - eine auch aus finanziellen Gründen wünschenswerte Option. Das gilt ganz besonders für Stadtteile, in denen langfristig Altersarmut zu einem schwerwiegenden Problem zu werden droht. So leben in den Genossenschaftswohnungen in Trier-Nord schon heute 75 Prozent der Bewohner von staatlichen Transfers und werden wohl auch im Alter auf Unterstützung angewiesen sein. Eine Konzeptstudie des Büros für Sozialplanung Kappenstein für das Projekt "Wohnen und Leben im Alter in Trier-Nord" soll nun aufzeigen, wie den Bewohnern der Verbleib in ihrem Stadtteil ermöglicht werden kann. Kostenpunkt: 52 000 Euro. Zur Finanzierung werden die Gesamtkosten für das Projekt "Soziale Stadt Trier-Nord", das die Entwicklung des Stadtteils vorantreiben soll, auf 6 645 000 Euro erhöht. Der städtische Anteil für die Mittelaufstockung liegt bei 7800 Euro. Der Stadtrat hat dem Projekt am Donnerstagabend unter der Voraussetzung, dass das Land Gelder zuschießt, geschlossen zugestimmt. Die Studie könne als Modell für ganz Trier dienen, argumentierte Ingeborg Sahler-Fesel von der SPD. Auch Hermann Kleber von der UBM sagte: "Der Wert dieser Studie liegt in ihrer Exemplarität." Christdemokrat Dieter Everz verwies auf die geringen finanziellen Auswirkungen für die Stadt. Manfred Becker von den Grünen unterstrich die Vorteile des gewohnten Umfelds gegenüber "Residenzen auf der Grünen Wiese". Und Stefanie Lejeune von der FDP kritisierte, dass die Stadt die Daten für die Studie nicht selbst erhebt, signalisierte aber die Zustimmung auch ihrer Fraktion. Inhaltliche Schwerpunkte der Konzeptstudie werden unter anderem der Ausbau der sozialen Infrastruktur mit kostengünstigen und leicht zugänglichen Alltagshilfen sein, die Förderung neuer Kooperationsformen zwischen stationärer und ambulanter Versorgung, die Unterstützung der Pflegebereitschaft in Familien, die Entwicklung neuer Wohnformen und die Schaffung barrierefreien Wohnraums.

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