Wandern, werken, weiter kommen

TRIER-WEST. Die Spiel- und Lernstube des Caritasverbandes Region Trier ist die einzige Einrichtung ihrer Art in der Stadt. Neben erlebnispädagogischen Angeboten und Ferienfreizeiten gibt es eine tägliche Hausaufgabenbetreuung. Ziel ist es, Förderung und Betreuung dort anzubieten, wo die Kinder leben.

Ende der 60er-Jahre wurde die erste Spiel- und Lernstube, damals geführt vom Diözesancaritasverband und der Stadtverwaltung, in Trier-West eröffnet. Die Idee war, den zahlreichen Kindern der durch den Krieg geschädigten Menschen, die in den alten Kasernengebäuden in Trier-West eine Bleibe gefunden hatten, so eine Chance zu geben.Mehr Raum zum Spielen und Lernen

Da innerhalb der ersten sieben Jahre das Interesse an der Spiel-und Lernstube stetig zugenommen hatte und viele Kinder auf kleinem Raum untergebracht waren, entschloss man sich, eine zweite Spiel- und Lernstube zu eröffnen. Seitdem haben sich die Organisatoren als besonderes Ziel gesetzt, die zu betreuenden Kinder und Jugendlichen in ihren individuellen Fähigkeiten und Stärken zu fördern. Durch vielfältige Hilfsangebote und eine intensive Zusammenarbeit mit den Eltern soll ein selbstbestimmtes und sinnerfülltes Leben vermittelt werden. Heute werden täglich 115 Kinder und Jugendliche zwischen einem Jahr und 15 Jahren betreut. Neben der Hausaufgabenbetreuung werden die Kinder auch mit Freizeitaktivitäten innerhalb und außerhalb der Einrichtung beschäftigt. So gibt es Koch-, Spiel-, Werk- und Sportangebote. So wird die Teamfähigkeit und das Engagement in der Gruppe gefördert. Während der Ferien werden spezielle Programme und Freizeiten angeboten. So werden mit den Kindern beispielsweise Wanderungen gemacht, oder sie dürfen sich in Irrel beim Klettern versuchen. In den diesjährigen Sommerferien wurde eine achttägige Ferienfreizeit in den Niederlanden veranstaltet, die von den Kindern und Jugendlichen laut Initiatoren sehr gut angenommen wurde. Zu den Aktivitäten der Spiel- und Lernstube gehören natürlich auch immer wieder Feste, bei deren Organisation alle mitwirken können. Für persönliche Probleme, auch bei Erziehungsschwierigkeiten, ist die Spiel- und Lernstube eine Anlaufstelle und vermittelt zu weiteren Hilfeangeboten. Daneben hatte sich vor einigen Jahren in einer Befragung der Jugendlichen das Interesse der Mädchen an einer eigenen Gruppe ergeben. Seitdem gibt es wöchentlich "Mädchenabende", an denen man sich beispielsweise über Probleme in der Pubertät austauschen kann. Weitere Möglichkeiten eröffnen sich durch die enge Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen wie dem Hort Trier-West, der Grundschule und dem Jugendwerk Don Bosco. Gemeinsam werden Freizeitaktivitäten organisiert. Bei den Kindern und Jugendlichen stößt das Angebot der Caritas-Sozialzentrums auf positive Resonanz, da "sie viel mit uns machen", wie Sarah, Tamara und Laura einstimmig sagen.

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