Warmer Geldregen für die Bildung

Großer Erfolg für die städtische Bildungs-Arbeit in Trier: Unter 150 Bewerbern ging der Zuschlag für eines von insgesamt 40 Groß-Projekten an die Mosel. Über drei Jahre soll das Lernen innerhalb und außerhalb der Schule mit 1,2 Millionen Euro aus Mitteln des Bundes und der EU gefördert werden.

Trier. (DiL) Bildungs-Einrichtungen gibt es viele, auch in Trier. Doch oft arbeiten sie nebeneinander her. Um das zu ändern, hat der Bund ein großes Förder-Programm aufgelegt. Es geht dabei darum, auf kommunaler Ebene die Voraussetzungen für das "lebenslange Lernen" zu fördern - und zwar übergreifend vom Vorschul-Alter bis zur Rente.

Grundgedanke ist dabei die Verzahnung: Bislang gibt es zwar für fast jede Lebenslage Bildungs- und Weiterbildungsangebote, aber sie sind nicht optimal aufeinander abgestimmt. Schlimmer noch: Oft erreichen sie die Adressaten nicht. Oder sie verlieren sie bei den "Übergängen". So verpuffen sinnvolle Initiativen.

Das maßgeblich vom Leiter des städtischen Bildungszentrums, Rudolf Hahn, erarbeitete Konzept sieht nun vor, die vorhandenen Angebote zu erfassen und zu bewerten, Lücken aufzuspüren und Schwerpunktsetzungen zu empfehlen. Dabei werden als Partner auch Bildungsträger wie die Kammern, Vertreter der Wirtschaft und engagierte Stiftungen eingebunden.

Für Trierer Verhältnisse luxuriös: Wo sonst für Planung kaum Geld vorhanden ist, erlaubt die Kohle vom Bund die Einstellung von acht professionellen Bildungs-Experten, die innerhalb von drei Jahren die Weichen für die Zukunft stellen sollen. Damit die Kommunen keine Personal-Löcher in ihren Dezernaten stopfen, ist Voraussetzung für die Förderung, dass sich der OB persönlich um das Projekt kümmert. Dafür ist die Stadt im Gegensatz zu üblichen Fördermaßnahmen nicht zu einem finanziellen Eigen-Anteil verpflichtet.

Man erhoffe sich "einen dicken Schub für das Lernen in Trier", bekundete Schuldezernent Ulrich Holkenbrink. OB Klaus Jensen hob das Engagement von Bildungs-Chef Hahn hervor und verwies auch auf die Einbindung von Region und Großregion.

Meinung

Keine Verschwendung

Das klingt auf den ersten Blick fast verschwenderisch: Mehr als eine Million Euro für Planung, Analyse und Ideentransfers im Bildungsbereich. Aber der Bund als Geldgeber hat sich was dabei gedacht: Auf Dauer ist es die größere Verschwendung, das Geld für die Bildung nach den Prinzipien "Zufall" oder "Gießkanne" zu verteilen. Trier bekommt nun die Werkzeuge, um das zu vermeiden. Das könnte den nach dem unbefriedigenden Verlauf der Schulentwicklungsplanung dringend benötigten Schub für den Bildungssektor bringen. Glückwunsch an die Macher: So viel Geschick beim Auftun von Fördertöpfen und so viel inhaltliche Überzeugungskraft könnte Trier in anderen Bereichen gut gebrauchen. d.lintz@volksfreund.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort