Was Freiraum schafft

TRIER. (mwo) Skulpturen und Gemälde zum Thema "rot & blau" zeigt die Künstlergruppe "Freiraum" im Lesecafé des Palais Walderdorff. Nach drei Jahren Pause ist dies das erste gemeinsame Projekt von Richard Tito, Armin Küpper, Roland Michel und Markus Kier.

 Nach drei Jahren vereint: die Künstlergruppe "Freiraum".Foto: Martina Wolf

Nach drei Jahren vereint: die Künstlergruppe "Freiraum".Foto: Martina Wolf

Überlebensgroße rote Fäuste liegen und stehen auf dem Domfreihof verteilt. Einige Passanten bleiben neugierig stehen, lassen die Symbolik von Kraft und Gewalt auf sich wirken. Vor dem Lesecafé stehen rote und blaue Skulpturen unter Schirmen mit rotem und blauem Licht. Aber nur wenige Menschen lassen sich dazu animieren, die Kunstobjekte im Innenraum näher zu betrachten."Die Trierer sind es nicht gewohnt, dass auf einem öffentlichen Platz Kunstobjekte stehen", meint Peter Stablo, Leiter des Bereichs Jugendkultur & Kommunikation des Palais e.V.. Er hofft, das mit der Zeit ändern zu können. Dieses Mal dürfen die Plastiken zwar nur zur Vernissage auf dem Domfreihof stehen. Für künftige Ausstellungen im Freien versucht er jedoch, die Genehmigung auszuweiten."So sollen möglichst viele Menschen mit Kunst in Berührung kommen", hofft Stablo. "Vor allem mit solch sanft provokativen Exponaten wie diesen." Angefangen hat alles 1998 mit einem leerstehenden Ladenlokal in der Neustraße: Den "Freiraum" nutzten die befreundeten Künstler zum gemeinsamen Schaffen und richteten die gleichnamige Galerie ein. Es folgten eineinhalb Jahre lang Ausstellungen, auch von Gastkünstlern.Als der Raum nicht mehr zur Verfügung stand, existierte das Projekt "Freiraum" nur noch virtuell im Internet. Einzig ein kleines Eckchen des heutigen HiFi-Geschäfts zeigte ein paar Gemälde des in Trier lebenden Tito.So wurde auch das Trierer Lesecafé auf das Quartett aufmerksam. Durch dessen Einladung wurde aus einem "Wir müssen mal wieder was zusammen machen" nach drei Jahren Wirklichkeit.Das Thema der ausgestellten Arbeiten enthält eine besondere Symbolik: Rot steht für Kraft, Leben, das Körperliche. Blau für das Immaterielle, die Grenzenlosigkeit, den Geist. Mit diesen Assoziationen spielt jeder der vier Künstler auf seine Weise.Ob das die realistischen, frei gestalteten Gesichter in der Malerei Titos sind, die kraftvollen runden Formen Kiers, die phantasiereichen Gemälde und Skulpturen Küppers, oder die provokanten Fäuste des Trierers Michel - jedes Exponat spricht den Betrachter auf unterschiedlichen Ebenen an.Montags bis freitags, 10 bis 20 Uhr.

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