Was kostet ein Sitzplatz?

"Die Situation in der Region Trier muss verbessert werden" lautete das Credo eines "Runden Tischs" zum Thema Schülerbeförderung, zu dem Bundespolitikerin Ulrike Höfken (Bündnis 90/ Die Grünen) eingeladen hatte. Die grüne Bundestags-Fraktion wird am 22. September auch ein Fachgespräch zur Problematik veranstalten.

Trier. Ausnahmslos alle Teilnehmer am runden Tisch in Trier waren sich einig: Die Schülerbeförderung in der Region muss verbessert werden. "Viehtransporte werden sicherer gehandhabt als die Schülertransporte", sagte Bundestagsabgeordnete Ulrike Höfken.Mit am runden Tisch in der Steipe in Trier saßen der Bundespolitiker Peter Hettlich (Grüne), Mitglied des Verkehrausschusses des Bundestages, Polizeihauptkommissar Winfried Streit, Herbert Fuss vom ADAC Mittelrhein, Werner André und Guido Walscheid vom Omnibusverband Südwest, Landesschülervertreter Julian Knop, Elternvertreter, Veronika Zänglein vom Verkehrsverbund Region Trier sowie Joachim Christmann von der Kreisverwaltung Trier-Saarburg. Christmann berichtete, dass der Kreis Trier-Saarburg nach der TV-Berichterstattung über die Missstände bei der Schülerbeförderung erste Schritte unternommen habe, um die Situation zu verbessern. "Zurzeit wird eine Schwachstellenanalyse durchführt." Man werde von Seiten des Kreises verändern, was machbar und finanzierbar sei. Christmann: "Aber die großen Räder können wir nicht drehen." Beide Politiker sprachen von der Not der Kommunen im "System Schülerbeförderung": Hettlich kritisierte, dass den Kommunen Richtlinien aufs Auge gedrückt und ihnen die Kosten überlassen würden.Disziplinlose Kinder, überforderte Busfahrer

 Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Peter Hettlich – hier mit seiner Tochter, einer potenziellen Busschülerin – und seine Parteikollegin Ulrike Höfken sprachen mit Schülern, Eltern und Verantwortlichen in Trier über die Situation der Schülerbeförderung in der Region.TV-Foto: Katja Krämer

Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Peter Hettlich – hier mit seiner Tochter, einer potenziellen Busschülerin – und seine Parteikollegin Ulrike Höfken sprachen mit Schülern, Eltern und Verantwortlichen in Trier über die Situation der Schülerbeförderung in der Region.TV-Foto: Katja Krämer

"Niemand fühlt sich verantwortlich, der Kampf wird auf dem Rücken der Schüler ausgetragen", beanstandete Landesschülervertreter Julian Knop und schilderte skandalöse Missstände aus Betroffenensicht. Zur Sprache kamen auch mangelnde Disziplin einiger Kinder, überforderte Busfahrer, und massive Kritik an der staatlichen Förderung der Busunternehmen wurde laut. Werner André vom Omnibusverband Südwest sagte: "Die ältesten Busse Deutschlands verkehren in Rheinland-Pfalz."Eine konkrete Antwort auf die Frage, was ein Sitzplatz für jedes Kind koste, konnte niemand geben. "Es sollte sicher eine Analyse her", meinte Ulrike Höfken am Ende des runden Tischs. Gegebenenfalls müssten auch auf Bundesebene Veränderungen der Sicherheitsbestimmungen bei der Schülerbeförderung geregelt werden.Laut Ulrike Höfken wird die Grünen-Bundestagsfraktion am 22. September ein Fachgespräch zur Problematik durchführen.

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