Wasserrad und Sonnenmond

TRIER. Reger Besucherandrang im Mutterhaus der Borromäerinnen: Zum zweiten Mal hat das Krankenhaus am "Tag des Kinderkrankenhauses" teilgenommen und das Behandlungsspektrum der Kinder- und Jugendabteilung vorgestellt.

An mehreren Informations- und Mitmachständen konnten sich die Besucher am Sonntag im Mutterhaus ein Bild von der Leistungsvielfalt der Kinder- und Jugendabteilung machen. Die Krankengymnastik stellte sich mit Trampolin, Pedalos und Geschicklichkeitsspielen vor. Ebenso war die Villa Kunterbunt mit umfangreichen Infomaterial vertreten sowie die Kinder- und Jugendpsychiatrie und eine "Kreativ-Ecke" mit Bastelangeboten. Auf Interesse bei Eltern stieß insbesondere der Babymassage-Stand, an dem Kinderkrankenschwester Matthilde Ballinger mit kundigen Händen Massagegriffe demonstrierte. Mit dem "Wasserrad" und dem "Sonnenmond", besonderen Massagen bei Koliken, erfahren die Kleinen mittels gezielter An- und Entspannung Linderung bei plagenden Beschwerden. Mit dabei auch Peter Hettinger, der mit seinem knapp sechsmonatigem Sohn Michael beste Erfahrungen mit der Babymassage gemacht hat. Schließlich kam Michael als Frühchen im Mutterhaus auf die Welt und verbrachte die ersten acht Wochen seines Lebens dort. Die Babymassage, die dort bereits auf der Früh- und Neugeborenenstation angeboten wird, verhalf auch dem kleinen Jungen zu einer gesunden Entwicklung. "Er genießt das", meinte Papa Peter bei einer Demo-Massage - Sohnemann Michael lächelte wohlig dazu. Ein Gesundheits-Check für Kinder mit Tapferkeitsurkunde, Clownaufführungen mit Lilly und Charlotte und ein Luftballonwettbewerb rundeten das Angebot während der fünfstündigen Veranstaltung ab. Spannender ging es währenddessen in der - etwas dunklen - Puppenklinik zu, wo die fünfjährige Laura ein kleines Holzpferd zur Behandlung abgab. Heftige Beinschmerzen des Tieres wurden als Krankheits-Symptome genannt. Kinderkrankenschwester Monika Steins vollbrachte das Kunststück, dem schmerzgeplagten Holztier sowohl eine Mini-Beinschiene anzubringen als auch die Temperatur zu messen. "Wir müssen ja wissen, wie viel Tabletten es morgen bekommen soll." Da staunte nicht nur Laura. Ein ganz anderer, trauriger Aspekt wurde am Stand der Seelsorge beleuchtet. Handgefertigte kleine Totenhemdchen für diejenigen Frühchen, die das Überleben nicht packen, wurden dort genauso wie Kleidchen für Babys ausgelegt, die noch im Mutterhaus getauft werden. "Wir versuchen, in allen Lebenslagen zu begleiten", meinte die Pflegedirektorin der Kinder- und Jugendabteilung, Maria Zenz. Sichtbares Beispiel für die Arbeit der Kinder- und Jugendabteilung an diesem Nachmittag der kleine Michael, der wie ein verlorener Sohn von dem Pflegepersonal geherzt und begrüßt wurde.

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