Wechselspiel mit Humor

Katinka Buddenkotte hat in der Tuchfabrik aus ihrem Buch "Ich hatte sie alle" vorgelesen. Neben den witzigen, autobiografischen Erzählungen, lehrt sie den Zuschauer manche skurrile Weisheit aus ihrem eigenen Leben.

 Katinka Buddenkotte liest aus ihrem Buch „Ich hatte sie alle“. TV-Foto: Eva Jaus

Katinka Buddenkotte liest aus ihrem Buch „Ich hatte sie alle“. TV-Foto: Eva Jaus

Trier. (eva) "Ich ruf dich dann an" oder "Ich bin halt noch nicht so bereit für so ein Zweierding" sind wohl Sätze, die jeder schon einmal in irgendeinem Zusammenhang gehört hat. Auch Katinka Buddenkotte musste diese Erfahrung machen. Als Auftakt ihrer Lesung in der Tufa liefert sie erst einmal ihre persönliche "Top 10 der Unsätze des Jahres". Da dürfen die genannten natürlich nicht fehlen.

Dann beginnt sie mit der Erzählung ihrer ersten Kurzgeschichte: Sie handelt von ihrem besten Freund, ihrem Job im Callcenter und einer eigenartigen Bewerbung bei der Plattenfirma BMG. Dort ist sie beim Bewerbungsgespräch in die Rolle der Alexis aus dem Denver Clan verfallen und versaut sich dadurch ganz ordentlich ihre Chancen auf die begehrte Arbeitsstelle.

Katinka Buddenkotte wechselt zwischen Lesung ihres Textes und Vortrag ihrer eigenen Gedanken. So wird es nie langweilig, vor allem nicht, wenn sie ihren tiefsten, durchaus seltsamen Wunsch äußert: Einmal im Leben mit dem Staatsanwalt Herrn Römer aus der Richterserie Barbara Salesch eine Tankstelle zu überfallen.

Der Wunsch ihrer Mutter, "Schreib doch mal was, was sich auch verkauft - was über Drachen!", spornte Katinka zu literarischen Höchstleistungen an. Jedoch: Drachen - es muss doch etwas weitaus Bedeutenderes geben als Drachen! Ja, gibt es! Die neue, sich durchaus ausbreitende Spezies des "selbstständigen Systemadministrator-Eichhörnchenmannes." Dieser keckert fröhlich vor sich hin, kümmert sich um Sachen wie "Mülltrennung" und ist auf der ständigen Suche nach einem passenden Eichhörnchenweibchen.

Ihr Programm behandelt die wirklich wichtigen Dinge im Leben: das Callcenter, Tiere wie Drachen und Eichhörnchen, Jesus und den Tod.

Fazit: Eine gelungene Veranstaltung von Katinka Buddenkotte. Nicht ohne Grund bekam sie beim Kölner Comedy Festival das Prädikat "Fräuleinwunder der Untergrund-Literatur". Mit viel schwarzem Humor und ihrer ironisch und erfrischenden weiblichen Sicht bestätigt sie sich als Satirikerin der ersten Güte.

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